Bayern 2

     

radioWissen am Nachmittag Roter Kult und Massenmord

Mao Zedong 1958 | Bild: picture-alliance/dpa

Montag, 09.07.2018
15:05 bis 16:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Die Roten Khmer
Genozid in Kambodscha

Mao Zedong
Kaiser, Dichter, Massenmörder

Das Kalenderblatt
9.7.1989
Steffi Graf gewinnt wieder Wimbledon
Von Susi Weichselbaumer

Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Die Roten Khmer - Genozid in Kambodscha
Von Elsbeth Bräuer / Regie: Sabine Kienhöfer
Das Regime der Roten Khmer in Kambodscha wurde weltweit berüchtigt für seine Massenmorde an der eigenen Bevölkerung. Es dauerte knapp vier Jahre von 1975 bis 1979, während der es die Menschen zu perfekten Sozialisten erziehen und eine Gesellschaft schaffen wollte, in der alle gleich sind, tatsächlich schufen sie ein Regime voll Gewalt und Paranoia. Nach unterschiedlichen Schätzungen fielen dem Experiment zwischen 750.000 und mehr als zwei Millionen Menschen zum Opfer. Der Großteil starb an Hunger, Erschöpfung oder Krankheiten. Das neue Kambodscha der Roten Khmer hieß "Demokratisches Kampuchea". Kontrolliert wurde es von einer Partei, die lange nicht zugab, überhaupt zu existieren: "Angkar" - die Organisation. Hinter Angkar stand Pol Pot, der "Bruder Nummer 1". Unter dieser Führung schafften die Roten Khmer Geld und Privateigentum kurzerhand ab, verbrannten "imperialistische Bücher" und sprengten die Nationalbank in die Luft: alles Symbole des Kapitalismus. Krankenhäuser, Schulen und Universitäten wurden als Brutstätten des Imperialismus geschlossen. Ein Krieg gegen Vietnam brachte das plötzliche Ende des Regimes. Die meisten Täter wurden nie zur Rechenschaft gezogen

Mao Zedong - Kaiser, Dichter, Massenmörder
Von Thomas Grasberger / Regie: Thomas Grasberger und Susi Weichselbaumer
Kein anderer marxistischer Führer - nicht einmal Stalin - stand so sehr im Zentrum eines Personenkultes wie der "Himmelssohn" und "große Vorsitzende" Mao Zedong. Wer heute in die Volksrepublik China reist, kann überall noch das Konterfei jenes Mannes sehen, der zum Inbegriff Chinas in der Mitte des 20. Jahrhunderts geworden ist. Auch wenn es heute sogar im Land selbst kritische Stimmen gegen Mao und seine Politik gibt - ihm bleibt die zentrale Rolle, die er für die Identität der Chinesen einnimmt. Trotz millionenfacher Menschenopfer, trotz zahlreicher Exzesse in diversen politischen Kampagnen, trotz der katastrophalen Fehler bei der gewaltsamen Industrialisierung des Bauernlandes - Mao ist auch nach seinem Tod noch Kult! Selbst wenn dieser Kult eine andere Funktion hat als der Personenkult zu Maos Lebzeiten. Der Beitrag zeichnet Maos Lebensweg nach, beschreibt seine wichtigsten politischen Stationen und Kampagnen: zum Beispiel die "Hundert-Blumen-Bewegung" 1956/7, den "großen Sprung nach Vorn" (1958-61) und die "Kulturrevolution" (1966 folgende).

Moderation:
Redaktion: Thomas Morawetz

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