Bayern 2

     

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Der wandernde Mensch | Bild: colourbox.com

Mittwoch, 02.05.2018
09:05 bis 10:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Der gehende Mensch
Eine Philosophie

Qi
Energie des Lebens

Das Kalenderblatt
2.5.1807
Münchner Viktualienmarkt beschlossen
Von Birgit Magiera

Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Der gehende Mensch - Eine Philosophie
Autor: Reinhard Schlüter / Regie: Susi Weichselbaumer
Was macht die Einzigartigkeit des Menschen aus? Für Kulturphilosophen ist die Antwort klar: der aufrechte Gang. Seitdem der Mensch seine Hände statt zur Fortbewegung zum Werkzeugbau, der Essenszubereitung oder zur Kampfführung einsetzte, begann sich auch das Gehirn des Menschen immer komplexer zu entwickeln. Dennoch sollte es Hunderttausende von Jahren dauern, bis erstmals klar wurde, dass auch das Gehen selbst einen günstigen Einfluss auf die Gehirntätigkeit ausübt. Es war der altgriechische Philosoph Aristoteles, der seine philosophischen Gedanken in einer Wandelhalle namens Perípatos entwickelte, und dem seine Schüler folgten, indem sie sich Peripateitiker (etwa: Umherwandler) nannten. Folgt man der europäischen Kulturgeschichte von der Antike bis heute, so findet man unzählige Dichter und Denker - von Rousseau über Kant bis Nietzsche, von Goethe bis Thomas Bernhard, für die regelmäßiges Gehen ein unerlässliches Element in ihrem Leben und Schaffen bedeutete. Doch warum hat das Gehen einen derart günstigen Effekt auf die Gehirntätigkeit. Ist es wirklich nur die erhöhte Sauerstoffzufuhr, oder gibt es da noch ganz andere, tiefer liegende Zusammenhänge?

Qi - Energie des Lebens
Autorin: Gerda Kuhn / Regie: Frank Halbach
Für das, was die Welt im Innersten zusammenhält, haben Völker und Kulturen im Laufe der Jahrtausende unterschiedliche Begriffe gefunden. Ihre Übersetzung in andere Sprachen und Vorstellungswelten war manchmal auch von Missverständnissen begleitet. Das mag auch für das chinesische Wort "Qi" gelten, das längst auch in die westliche Esoterik-Szene Einzug gehalten hat. Für gewöhnlich wird es mit "Lebensenergie" übersetzt, aber seine Bedeutung ist im Grund umfassender. Wörtlich übersetzt bedeutet es 'Luft', 'Gas' oder 'Dampf', im übertragenen Sinn auch 'Atmosphäre' oder 'Temperament'. Bereits im Taoismus ist Qi ein zentraler Begriff; hier findet sich die Vorstellung, dass das ganze Universum aus Qi besteht. In der chinesischen Medizin schließlich wird ganz zentral mit der Vorstellung des Qi gearbeitet. Zirkuliert es frei und harmonisch, ist der Mensch gesund, stagniert es oder staut es sich an bestimmten Punkten, gilt dies als Hinweis auf eine Krankheit. "Fülle" und "Leere" stehen für Energiezustände, die das rhythmische Wechselspiel des Qi im Körper symbolisieren, vergleichbar naturhaften Phänomenen wie Ebbe und Flut. In jedem Fall aber ist "Qi" nicht materiell, sondern entsteht aus einem feinen Zusammenspiel von Geist, Psyche und Körper.

Moderation: Florian Kummert
Redaktion: Bernhard Kastner

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