Bayern 2

     

radioWissen Eskapismus und Askese

Weisheit aus der Wüste | Bild: colourbox.com

Mittwoch, 25.04.2018
09:05 bis 10:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Eskapismus
Flucht aus der realen Welt

Weisheit aus der Wüste
Die Mönchsväter

Das Kalenderblatt
25.4.1987
Welt-Pinguin-Tag
Autorin: Caroline Ebner

Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Eskapismus - Flucht aus der realen Welt
Autorin: Justina Schreiber / Regie: Irene Schuck
Eskapismus gilt aus medienkritischer Sicht als nicht ungefährlich. Denn wer gerne Romane liest, Filme schaut, Musik hört oder am Computer zockt, sucht Ablenkung und Entspannung in fiktiven Welten. Was kein Problem ist, solange der User oder Rezipient nicht vor realen Problemen flieht und den Anschluss an sein soziales Umfeld verliert. Aber die Sogkraft von Geschichten und Bildern, die Allmachtsphantasien und andere Sehnsüchte bedienen, ist groß. Es braucht mehr als ein Quäntchen Pädagogik oder Vernunft, um sich der Macht eines Cliffhangers oder der Hoffnung auf ein schönes Happy End entziehen zu können. Was zu der Frage führt, warum der Mensch eigentlich derart mit Phantasie begabt ist, dass er sich in ein anderes Leben beamen kann. Eine Antwort liefert die Psychologie mit den Stichworten Kompensation und Projektion. Denn wo und wie lassen sich auf Erden bitte schön perfekte Bewältigungsstrategien, ideale Bedingungen, totale Wunscherfüllung und absoluter Trost finden, wenn nicht in der Illusion?

Weisheit aus der Wüste - die Mönchsväter
Autor: Christian Feldmann / Regie: Irene Schuck
Zu Tausenden zogen an der Wende zum vierten Jahrhundert Männer und Frauen hinaus in die ägyptische Wüste: Christen, die der antiken Zivilisation mit ihrem dekadenten Lebensgenuss und ihrer blasierten Skepsis überdrüssig geworden waren. Für die Heuchelei und Hohlheit dieser Gesellschaft hatten sie nur noch Spott übrig. Die „Wüstenväter“ und „Wüstenmütter“ führten ein hartes Asketenleben - und machten Erfahrungen, von denen sich heute noch eine Menge lernen lässt: Die Stille suchen, sparsam mit Worten umgehen, Gott in den eigenen Abgründen finden. Sich selbst aushalten lernen, schwach, gebrochen, verwundbar, voller Narben und Verzweiflung. Wer sich von der Wüste verwandeln lässt, gewinnt eine Gelassenheit, die vor nichts in der Welt mehr Angst hat - und begegnet einem lebendigen, befreienden Gott.

Moderation: Florian Kummert
Redaktion: Susanne Poelchau

Unter dieser Adresse finden Sie die Manuskripte von radioWissen:
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