Bayern 2

     

radioWissen Seuchen und ihre Bekämpfung

Pest-Erreger "Yersinia pestis" unter dem Rasterelektronen-Mikroskop | Bild: picture-alliance/dpa

Donnerstag, 05.04.2018
09:05 bis 10:00 Uhr

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BAYERN 2

Die Pest im Mittelalter
Europas größte demographische Katastrophe

WHO
Weltgesundheitsorganisation im Porträt

Das Kalenderblatt
5.4.1891
Laura Vicuna geboren, Salesianer-Schützling
Von Elke Endraß

Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Die Pest im Mittelalter - Europas größte demographische Katastrophe
Autorin: Ulrike Rückert / Regie: Martin Trauner
Die Pest kannte keine Grenzen. Im Jahr 1347 tauchte sie erstmals am Schwarzen Meer auf. Noch im selben Jahr erreichte sie Italien. Die Wirkung war verheerend. Viele Ärzte lehnten es ab, Pestkranke zu besuchen. Notare wollten nicht kommen, so dass die Sterbenden kein Testament machen und keine Gebete für ihr Seelenheil bestellen konnten. Selbst Priester weigerten sich, ihnen die Beichte abzunehmen und die Letzte Ölung zu spenden. Mönche und Mitglieder barmherziger Bruderschaften, die sich um Kranke kümmerten, starben dabei selbst zu hunderten. Leichen wurden bald nur noch in riesige Massengräber geworfen. Städte wie Florenz und Venedig verloren die Hälfte ihrer jeweils rund einhunderttausend Einwohner. Dann erfasste die Pest Frankreich, England, Deutschland, Skandinavien. Die Seuche traf eine europäische Gesellschaft, die durch die "Kleine Eiszeit" und Hungersnöte geschwächt war. Die Heilkunde war überfordert. Schätzungsweise ein Drittel der Einwohner Europas hat der "Schwarze Tod" dahingerafft. Doch warum schickte Gott diese Krankheit, fragten sich bald viele Menschen. Oder noch einfacher: Wer war schuld an der Seuche?

WHO - Weltgesundheitsorganisation im Porträt
Autor: Hendrik Loven / Regie: Sabine Kienhöfer
Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es in allen Teilen der Welt große gesundheitspolitische Herausforderungen: Tuberkulose, Pocken, Kinderlähmung und andere schwere Krankheiten forderten ihre Opfer in der Bevölkerung, Impfstoffe waren knapp oder erst in der Entwicklung. Um einen Ausweg zu finden, wurde im Jahre 1946 die Weltgesundheitsorganisation - die WHO - gegründet. Sie sollte die Bekämpfung von Epidemien und schweren Infektionskrankheit weltweit koordinieren, ebenso wie die Erforschung von Impfstoffen und Heilmethoden. Keine Frage: Die WHO kann seit ihrem Bestehen große Erfolge bei der Pocken- und Polio-Bekämpfung vorweisen. Doch in den letzten Jahren mehren sich auch kritische Stimmen. Manche werfen der WHO vor, bei bestimmten Entscheidungen die Interessen der Pharmaindustrie mehr im Auge zu haben als die Gesundheit der Weltbevölkerung. Es stellt sich die Frage: Ist die WHO ausschließlich der Gesundheit verpflichtet? Und ist sie tatsächlich so unabhängig wie es ihre Verfassung fordert?

Moderation:
Redaktion: Nicole Ruchlak

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