Bayern 2

     

radioWissen Der Ruf des Bösen

Dämonische Perchten | Bild: picture-alliance/dpa

Mittwoch, 07.02.2018
09:05 bis 10:00 Uhr

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BAYERN 2

Der Dämon
Vom Geistwesen zum bösen Geist

Teufelsanbeter
Der Kult um den Teufel

Das Kalenderblatt
7.2.1859
Codex Sinaiticus entdeckt
Von Christian Feldmann

Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Der Dämon - Vom Geistwesen zum bösen Geist
Autorin: Imogen Rhia Herrad / Regie: Irene Schuck
Das Wort 'Dämon' kommt aus dem Griechischen: 'daimonos' bezeichnete ursprünglich eine göttliche Kraft, die meist positiv und schützend auftrat, gelegentlich aber auch strafend und zerstörerisch sein konnte. Im ersten Jahrhundert entwarf der jüdische Philosoph Philo die Vorstellung vom guten und bösen Daimonenpaar, das jeder Mensch in sich trägt. Dieses Bild wurde vom Christentum übernommen; allerdings nannte man die unsichtbaren Geistwesen nun 'Botschafter', griechisch 'angellos': Engel. Der Daimon wurde aber auch zum bösen Geist, der nun noch in der Hölle einen Job fand: als teuflischer Dämon. Im Mittelalter entstand neben der so genannten 'Angelologie', die sich mit den Engeln befasste, die Disziplin der Dämonologie. Sie sollte bis in die Neuzeit fortbestehen: Nicht nur die Hexenverfolger im 17. und 18. Jahrhundert sahen überall Dämonen, sondern auch noch die ersten Naturwissenschaftler, die hinter den rätselhaften Kräften der Physik unsichtbare, boshafte Geister vermuteten.

Teufelsanbeter - Der Kult um den Teufel
Autorin: Katalin Fischer / Regie: Martin Trauner
Eine nackte Frau auf dem Altar, eine schwarze Katze, womöglich ein Ziegenbock. Auf dem Boden ein umgekehrtes Pentagramm, viel Räucherwerk und Alkohol - kurzum, Sex, Drugs und Brimborium. So huldigten die Teufelsanbeter ihrem Gebieter, der ihnen alle Ausschweifungen und Perversionen erlaubte. Die Teufelsjünger und -jüngerinnen mussten ihrem Gebieter in teils demütigenden, teils lustvollen Ritualen die Treue schwören. Völlige Ergebenheit an den starken Führer einerseits, lustvolles Sündigen andrerseits waren die zentralen Anziehungskräfte, und das Muster bewährt sich durchaus bis heute. Der Teufel, auch als Baphomet, Behemot und Belial, Beelzebub und Samiel sowie unter unzähligen weiteren Namen bekannt, wurde vornehmlich als Bock dargestellt (später reduziert auf den Bocks- oder Pferdefuß), so, wie die Gottheiten vieler heidnischer Religionen. Das Christentum konnte die alten Götter nicht verdrängen, also wurden sie als Verkörperung des Bösen in das christliche Weltbild integriert. Teufelskulte, Rituale, Geschichten - und die Psychologie dahinter.

Moderation: Florian Kummert
Redaktion: Bernhard Kastner

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