Bayern 2

     

radioWissen am Nachmittag Die Gerechtigkeitsmacher

US-amerikanischer Jurist Benjamin Ferencz | Bild: picture-alliance/dpa

Montag, 15.01.2018
15:05 bis 16:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Der Mann des Friedens
Benjamin Ferencz

Staaten auf der Anklagebank
Der Internationale Gerichtshof

Das Kalenderblatt
15.1.1896
Erste Autovermietung in Paris gegründet
Von Prisca Straub

Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Der Mann des Friedens - Benjamin Ferencz
Autorin: Beate Ziegs / Regie: Sabine Kienhöfer
Der Name des US-amerikanischen Juristen Benjamin Ferencz steht für einen lebenslangen Kampf gegen Krieg, Folter und Massenmord. Als 27jähriger wird er 1947 Chefankläger im Nürnberger Einsatzgruppenprozess, der die Verbrechen der Nationalsozialisten in der Sowjetunion verhandelt. 64 Jahre später, 2011, hält er symbolisch das Schlussplädoyer der Anklage im ersten Prozess vor dem Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag. Heute ist Benjamin Ferencz weit über 90 Jahre alt - und kämpft unbeirrt trotz der Gewaltexzesse im Irak, in Syrien oder im Sudan weiter. Seinen Traum vom Weltfrieden lässt er sich nicht nehmen, auch wenn er weiß, dass er selbst ihn nicht erleben wird.

Staaten auf der Anklagebank - Der Internationale Gerichtshof
Autor: Michael Zametzer / Regie:Dorit Kreissl
Völkermord, schwere Kriegsverbrechen sowie Verbrechen gegen die Menschlichkeit - wie können solche Taten weltweit verfolgt und rechtlich geahndet werden? Auf diese Frage versucht der Internationale Strafgerichtshof eine Antwort zu geben. Dabei ist das Gericht mit Sitz im niederländischen Den Haag - anders als beispielsweise die UN-Kriegsverbrechertribunale für Jugoslawien und Ruanda - unabhängig. Es wird erst aktiv, wenn die Verbrechen nicht auf nationaler Ebene geahndet werden (können). Dabei fehlt es dem Gericht an einem ganz entscheidenden Instrument: einer internationalen Polizei, die Verdächtige nach Den Haag bringen könnte. Die Ankläger müssen darauf hoffen, dass sie die Staaten freiwillig ausliefern. Seit seiner Gründung im Jahr 1998 mussten sich zehn Despoten, Milizionäre oder Warlords vor dem Gericht verantworten. Neun von ihnen waren Afrikaner - ein Umstand, der dem Internationalen Strafgerichtshof den Vorwurf des Rassismus und der neokolonialen Siegerjustiz eingebracht hat. Unter anderem weil sie fehlende Einflussmöglichkeiten sehen, lehnten die USA einen Beitritt ab, ebenso wie Russland, China, Indien und fast alle arabischen Staaten.

Moderation: Iska Schreglmann
Redaktion: Nicole Ruchlak

Unter dieser Adresse finden Sie die Manuskripte von radioWissen:
http://br.de/s/5AgZ83

Die ganze Welt des Wissens

Radiowissen bietet Ihnen die ganze Welt des Wissens: spannend erzählt, gut aufbereitet. Nützlich für die Schule und bereichernd für alle Bildungsinteressierten.