Bayern 2

     

radioWissen Faszination Zoologie

Tierpark-Löwen | Bild: picture-alliance/dpa

Freitag, 12.01.2018
09:05 bis 10:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Alfred Brehm
Zoologe und Schriftsteller

Moderne Zoos
Tierknast oder Arche Noah?

Das Kalenderblatt
12.01.1904
Der Herero-Aufstand bricht aus
Von Markus Mähner

Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Alfred Brehm - Zoologe und Schriftsteller
Autor und Regie: Martin Trauner
Eigentlich sollte er nicht in die Fußstapfen seines Vaters treten, der war Pfarrer und passionierter Vogelforscher. Er sollte Architekt werden. Doch mit 18 Jahren bricht Alfred Edmund Brehm (1829 - 1884) sein Studium ab und begleitet einen Adeligen auf eine fünfjährige Forschungsreise durch Afrika. Im 19. Jahrhundert noch eine terra incognita, obwohl so nah bei Europa. Diese neue, unbekannte Welt verändert Alfred Brehm. Fortan widmet er sich der Tierwelt: Der fremden und der heimischen. Und seine Passion macht ihn - zumindest in Deutschland - unvergessen. Brehm gibt eine mehrbändige Enzyklopädie unter dem Titel "Illustrierte Thierwelt" heraus. Er schreibt über Fische, Kriechtiere, Säugetiere, aber vor allem: über Vögel. Schon ab der zweiten Auflage erhält sein Mammutwerk den Namen, den heute noch jeder kennet: "Brehms Tierleben"

Moderne Zoos - Tierknast oder Arche Noah?
Autorin und Aufnahmeleitung: Anne Kleinknecht
Ein Löwenmännchen verfolgt ein Zebra. Schließlich erwischt der Löwe seine Beute, tötet das Tier und verspeist es. Eine Szene wie sie in der Natur jeden Tag vorkommt. Doch im Zoo? Da fehlt allein schon der Platz für eine Hetzjagd. Auch wenn viele Zoos mittlerweile ohne Gitter auskommen und wie natürliche Landschaften aussehen, tiergerecht sind sie damit noch lange nicht. Das kritisieren Tierschützer genauso wie Verhaltensforscher. Sie würden manche Tierarten am liebsten ganz aus den Zoos verbannen, zum Beispiel Elefanten, Menschenaffen und Raubtiere. Stattdessen entstehen überall im Land für viel Geld neue Tiergehege, Tropenhäuser und Delfinlagunen. Ein starkes Argument der Tiergartenbetreiber lautet: Gäbe es keine Zoos, wären manche Tierarten, wie zum Beispiel Przewalski-Pferde, in der Natur längst ausgestorben. Sie werden in Gefangenschaft gezüchtet und dann in freier Wildbahn wieder angesiedelt. Doch Forscher sehen hier noch viel Potential. Zoos könnten deutlich mehr zum Erhalt der Artenvielfalt leisten, wenn sie sich zu Netzwerken zusammenschließen und sich als „Spezialistenzoos“ um die Aufzucht weniger Tiere kümmern würden - ein Wunsch, der gar nicht so weit von dem entfernt liegt, was auch Verhaltensforscher schon länger fordern.

Moderation: Iska Schreglmann
Redaktion: Bernhard Kastner

Unter dieser Adresse finden Sie die Manuskripte von radioWissen:
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