Bayern 2

     

radioTexte - Das offene Buch Nobelpreis: Ulrich Matthes liest Kazuo Ishiguro

Ulrich Matthes | Bild: picture-alliance/dpa

Sonntag, 10.12.2017
11:00 bis 11:30 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

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Als Kazuo Ishiguro am 5. Oktober von der Schwedischen Akademie der Literaturnobelpreis 2017 zugesprochen wurde, war die Überraschung groß. Höchste Zeit, einen enorm vielseitigen Schriftsteller wieder oder neu zu entdecken. Mit der Lesung von Ulrich Matthes

Viele kennen die Filme: "Was vom Tage übrig blieb", die Butler-Geschichte zwischen den Kriegen, oder "Alles, was wir geben mussten" über menschliche Klone als "Ersatzteillager" für Organspenden. Weit weniger kennen die meisterhaften Romane Kazuo Ishiguros, die den Filmen zugrunde liegen. Oder seine berührenden fünf Musiker-Erzählungen "Bei Anbruch der Nacht". Mit jedem Buch scheint sich der britische Autor japanischer Herkunft neu zu erfinden: von "Damals in Nagasaki" bis zu "Der begrabene Riese", eine Paarbeziehung im kriegsversehrten Britannien des fünften Jahrhunderts. Die Schwedische Akademie rühmte die "emotionale Kraft" seiner Geschichten, andere seine exquisite literarische Sprache. Auch in "Was vom Tage übrig blieb", seinem vielleicht bekanntesten Roman, der mit dem Booker gekrönt wurde, erweist sich Kazuo Ishiguro als brillanter Menschenkenner, der einen Butler wie Mr. Stevens unvergesslich macht. Im offenen Buch zu hören: Kazuo Ishiguro über sein Schreiben und Ulrich Matthes als "großer" Butler Stevens auf Schloss Darlington Hall, der sich Jahre später, auf einer Reise durch England, an die Begegnung mit Miss Kenton, der Haushälterin, erinnert und an die politischen Konferenzen am Vorabend des Zweiten Weltkriegs. Moderation: Cornelia Zetzsche.

Nach der Sendung als kostenloses Streaming verfügbar.