Bayern 2

     

radioWissen am Nachmittag Gehörnte Kraftpakete

Auerochs-Bulle | Bild: picture-alliance/dpa

Donnerstag, 24.08.2017
15:05 bis 16:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Der Stier
Symbol der Lebenskraft

Der Büffel
Stark, sanft, genügsam

Das Kalenderblatt
24.8.1617
Die Fruchtbringende Gesellschaft wird in Weimar ins Leben gerufen
Von Martin Trauner

Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Der Stier - Symbol der Lebenskraft
Autorin und Regie: Dorit Kreissl
Es ist ein Kampf auf Leben und Tod: Mann gegen Tier. Im Stierkampf beweist der Matador seine Männlichkeit und seinen Mut: Ein Kampf gegen ein Tier, das als Symbol der männlichen Kraft schlechthin gilt, als Zeichen für Zeugungskraft und Fruchtbarkeit. Doch Stierkämpfe und Stieropfer gab es schon in der Antike. Viele Geschichten und Mythen ranken sich um das kraftvolle Rind. Die bekannteste erzählt der römische Dichter Ovid in seinen "Metamorphosen": Der liebestolle Göttervater Zeus verliebt sich unsterblich in die Königstochter Europa. Er verführt sie in der Gestalt eines weißen Stiers und entführt sie nach Kreta, wo er drei Kinder mit ihr zeugt und den Landstrich nach ihr "Europa" nennt. Unser heutiges Hausrind ist die domestizierte Form des eurasischen Auerochsen. Stiere können bis zu 1.200 Kilogramm auf die Waage bringen und rund 20 Jahre alt werden.

Der Büffel - Stark, sanft, genügsam
Autorin: Christiane Seiler / Regie: Irene Schuck
Der Wasserbüffel ist eine Ikone Asiens: Mit seinem schwarzen, breiten Rücken, der geduckten Kopfhaltung, den nach hinten gebogenen, gerippten Hörnern steht er duldsam in überschwemmten Reisfeldern und trotzt der Hitze. Als furchtloser Verteidiger der Herde und der Menschen ist er spätestens seit Kiplings Dschungelbuch auch der westlichen Leserschaft bekannt: das Tier, das den gemeinen Tiger Shir Khan besiegte. Weniger bekannt ist, dass auch Europa seine Geschichte mit dem Wasserbüffel hat. Zwar vertrieb ihn die letzte Eiszeit aus unseren Breiten, aber im Gefolge verschiedener asiatischer Reiterhorden und zuletzt der Türken kehrte er im Lauf der Jahrhunderte zurück. Kunstbeflissene Italienreisende erwähnen Begegnungen mit Büffeln, aber das wohl denkwürdigste Erlebnis mit dem Tier hatte Rosa Luxemburg auf dem Gefängnishof von Breslau. Heutzutage wird der Wasserbüffel bei uns immer beliebter, der Käse aus seiner cholesterinarmen Milch gilt als Delikatesse. Und man entdeckt seine Qualitäten als Weidetier. Auf feuchten, kargen Biotopen, wo Kühe und Schafe sich die Klauenfäule holen würden, fühlt der Büffel sich erst richtig wohl.

Moderation: Iska Schreglmann
Redaktion: Bernhard Kastner

Unter dieser Adresse finden Sie die Manuskripte von radioWissen:
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