Bayern 2


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Gutes Beispiel Das waren die Gewinner 2022

Herzlichen Glückwunsch! Die fünf Preisträger des Bayern 2-Wettbewerbs "Gutes Beispiel 2022" stehen fest. Das Publikum hat entschieden - und "Icebreaker" auf Platz 1 gewählt. Das Projekt klärt über Depression im Jugendalter auf.

Stand: 30.04.2022

Im Finale der Aktion Gutes Beispiel 2022: "Icebreaker" | Bild: BR

Engagement für die Gesellschaft hat eine Würdigung verdient: Mit dem Wettbewerb "Gutes Beispiel" fördert Bayern 2 Initiativen, die die Gesellschaft positiv verändern.

Aus den hunderten Projekten, die sich 2022 beworben hatten, haben die Mitglieder der Jury (unter anderem die frühere Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger und die Unternehmerin Günes Seyfarth) fünf Finalisten nominiert.

Das letzte Wort hatte das Bayern 2-Publikum bei einer Online- und Telefon-Abstimmung. Bekanntgabe der Gewinner und Preisverleihung war am Mittwoch, 6. April 2022.

Platz 1: Icebreaker - Aufklärung über Depression im Jugendalter

Antriebslos, mutlos oder isoliert: Eine Depression hat viele Anzeichen. Dennoch bleiben psychische Erkrankungen oft lange unerkannt und sind zudem sehr tabuisiert, gerade bei Jugendlichen in der Pubertät. Das Projekt Icebreaker mit Sitz in Nürnberg will dagegen angehen, klärt auf und ermutigt Betroffene, Hilfe zu suchen. Vor der Pandemie entwickelte der Verein mit den Jugendlichen ein Theaterstück, in der Coronazeit wurden dann Videoclips produziert, die an Schulen in verschiedenen Kommunen Bayerns gezeigt werden.

Schülerinnen und Schüler bringen die Krankheit raus aus der Tabuzone. Sie lernen, Anzeichen von Depression zu erkennen und offen darüber zu reden. 

Platz 2: Weltacker - nachhaltiger Lernort für Landwirtschaft und Ernährung

Kartoffeln, Weizen, Sonnenblumen und mehr wachsen auf dem Weltacker Landshut. Er ist der erste seiner Art in Bayern und zeigt anschaulich, wieviel Ackerland jedem Menschen zur Verfügung steht, wenn die globale Ackerfläche gerecht aufgeteilt wird. Es sind 2000 Quadratmeter. Auf dieser Fläche werden die wichtigsten Kulturpflanzen maßstabsgetreu zu ihrer globalen Anbaufläche angebaut.

Schnell wird klar: Wir Europäer leben auf Kosten der anderen. Die Flachsernte reicht nicht für unseren Kleiderkonsum. Würde man die Fläche für Biospriterzeugung nutzen, kämen wir 4.000 Kilometer weit, hätten aber nichts zu essen. Der Weltacker Landshut lässt uns über den eigenen Konsum nachdenken.

Platz 3: Open.med - Gesundheit ist ein Menschenrecht

Die meisten Menschen gehen bei einer Krankheit einfach zum Arzt, geben ihre Krankenkassenkarte ab und werden behandelt. Manche können dies aber nicht, weil sie aus dem Krankenkassensystem gefallen sind oder nie drin waren. Das Team aus Haupt- und Ehrenamtlichen von Open.med in München behandelt Menschen ohne Versicherung kostenlos.

Es kommen Obdachlose oder Menschen ohne gültige Papiere, aber auch ehemals Privatversicherte, die aufgrund von Schicksalsschlägen oder Insolvenzen ihre Beiträge nicht mehr bezahlen können. Neben der medizinischen Versorgung bietet Open.med auch eine Sozialberatung an, um den Menschen zu helfen, in die Regelversorgung der Krankenkassen zu kommen. 

Platz 4: Wozu Demokratie? Wochen zur Demokratie

Demokratie ist für die meisten etwas Selbstverständliches. Doch gerade in diesen Zeiten wird deutlich, dass Demokratie eine Aufgabe ist, um die man sich kümmern muss. Genau das machen die Organisatorinnen und Organisatoren des Demokratie-Festivals "Wozu Demokratie?" in Passau.

Mit Diskussionsrunden und Lesungen, Workshops und Filmabenden, Kunstaktionen und Ideenlaboren vernetzen sie Bürgerinnen und Bürger und stärken das demokratische Bewusstsein. Ob Klimakrise, Verschwörungsmythen oder Grundrechte - über all das diskutieren Besucherinnen und Besucher und entwickeln neue Konzepte für das demokratische Zusammenleben.

Platz 5: Die gute Stube - gegen Einrosten und Einsamkeit

Eine gute Stube, das klingt nach einem warmen, freundlichen Ort. Mehr als nur das ist "Die gute Stube" in München: ein Ort für Alt und Jung, an dem geredet, gefeiert und gewerkelt wird. In einem ehemaligen Klostergebäude im Norden der Stadt haben die Vereinsmitglieder verschiedene Stuben eingerichtet. Es gibt eine Fitness-, Bastel-, Schreib- oder Musikstube sowie einen großen Stubengarten. Hier kann jeder seinen Hobbies nachgehen oder im Alter noch Neues lernen.

Der Verein will Menschen zusammenbringen und sie raus aus der Einsamkeit holen. Wer in der guten Stube ist, bringt sich ein, wird gebraucht und nimmt am Leben teil.

10.000 Euro Preisgeld

Das Preisgeld für die Finalist*innen beträgt insgesamt 10.000 Euro. Es wird von der Hofpfisterei gestiftet und folgendermaßen aufgeteilt:

  1. Platz     4.000 Euro
  2. Platz     2.500 Euro
  3. Platz     1.500 Euro
  4. Platz     1.000 Euro
  5. Platz     1.000 Euro

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