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Vorgestellt // Luke Sital-Singh Vom Pub-Crawl zum Pop-Hype

Luke Sital-Singh setzt auf Purismus: Reduzierter Sound ohne viel Schnick-Schnack. Damit trifft er ins Mark der Generation, die sich genau danach sehnt.

Von: Franziska Niesar

Stand: 06.03.2014 | Archiv

Luke Sital Singh | Bild: Warner

Luke Sital-Singh kommt aus New Malden im Südwesten Londons und macht Singer-Songwriter-Musik. Ein Mann, eine Gitarre, eine Melodie. Schlicht, eingängig und emotional. Er selbst sagt, dass er Musik machen will, bei der man zur Ruhe kommt und anfängt über sich selbst nachzudenken. Musik, bei der man für einen kurzen Moment alles um sich rum vergisst.

Das, was schwer nach Floskel klingt, ist in Wirklichkeit ziemlich clever und durchdacht. Seine Songs drängen sich nicht auf, sondern fügen sich dezent ein. Weniger von Jake Buggs rotziger Attitüde, aber mehr Substanz als ein Jack Johnson. Zielsicher setzt Luke Sital Singh auf die klassische Singer-Songwriter-Ehrlichkeit.

"Bevor ich Musik gemacht habe, wollte ich immer Schauspieler werden. Auf Bühnen habe ich mich schon als kleiner Junge sehr wohl gefühlt. Ich bin einfach jemand, der gerne im Rampenlicht steht. Ein bisschen ein Angeber - jemand, der Aufmerksamkeit sucht. Aber irgendwann war mir die Schauspielerei zu unecht. Und das ist es, was ich an meiner Musik mag: dass ich einfach ich selbst sein kann und nicht verschiedene Rollen spielen muss."

- Luke Sital-Singh

Selbst aus seinen Schwächen macht Luke Sital-Singh noch eine Stärke. Eigene Fehler spricht er mit britischem Charme direkt an und macht sie dadurch zu etwas Sympathischem. Schon mit elf Jahren wechselt er von der uncoolen Violine zur Gitarre. Neben offensichtlichen Vorbildern wie Neil Young, Paul Simon und Bruce Springsteen hört Teenager Luke auch viel Metal und Rock. Damien Rice öffnet ihm schließlich die Tür zum Singer-Songwriter-Sound. Seitdem will er keine laute, harte Musik mehr machen, sagt Luke.

Die ersten beiden EPs entstehen in Eigenregie und ohne komfortables Labelpolster im Nacken. Nach guter alter Folk-Singer-Manier hetzt er von Pub zu Pub. Von Gig zu Gig.

"Es hat ganz schön lange gedauert, bis ich den Labeldeal in der Hand hielt. Vorher habe ich immer wieder Livegigs in London gespielt. Irgendwann kommen dann ein paar Labelleute dazu. Die sind mal weniger bedeutend, dann wieder sehr wichtig. So kommt man ins Gespräch..."

- Luke Sital-Singh

Das Bild ist perfekt: Luke Sital-Singh hat Talent, Charisma, ein paar – wenn auch wenige – Kratzer in der Oberfläche und den Hintern hat er sich auch schon abgespielt. Dann muss die gut geölte Promo-Maschinerei nur noch anspringen. Das tut sie gerade. Und Luke Sital-Singh? Der wird groß!


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