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Der Check Haushaltsroboter auf dem Prüfstand

Die kleinen, fleißigen Haushaltsroboter erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Allein im vergangenen Jahr wurden mehr als vier Millionen Stück verkauft. Aber sind sie wirklich zu gebrauchen?

Von: Lisa Wurscher

Stand: 02.11.2016

Expertin beobachtet Putzfrau | Bild: BR

Sind die kleinen Helfer wirklich in Haus und Garten zu gebrauchen? Um das herauszufinden, lassen wir die Maschinen einfach mal gegen Menschen antreten und werden folgende Kriterien checken:

  • Die Qualität, also wer ist gründlicher?
  • Den Preis: Was ist günstiger?
  • Und: Wie steht es eigentlich um die Sicherheit?

Dazu sollte in zwei nebeneinander liegenden Wohnungen gleichzeitig geputzt werden. Rechts von den Robotern, links von einer Reinigungskraft. Die Wohnung für die Reinigungskraft statteten wir mit versteckten Kameras aus.

Unser Ergebnis im Überblick:

Beim Fensterputzen sind beide durchgefallen. Das Saugen hat der Roboter gewonnen, das Wischen auch. Beim Rasenmähen waren beide gleich gut. In Sachen Gründlichkeit war es ein Sieg für die Roboter.

Aber lohnen sie sich auch finanziell?

Die Reinigungskraft haben wir über ein Online-Portal gebucht. Auf Rechnung, für knapp 19 Euro pro Stunde. Den gleichen Lohn setzen wir auch für professionelles Rasenmähen an.

Die Kosten im Überblick
RoboterKostenAmortisierung
Fensterputz-Roboter269 €14 Arbeitsstunden
Staubsauger549 €28 Arbeitsstunden
Wischer369 €19 Arbeitsstunden
Rasenmäher1400 €73 Arbeitsstunden

In unserem Fall amortisiert sich der Fensterputzer nach 14 Arbeitsstunden einer Servicekraft, der Sauger nach 28, der Wischer nach 19 und der Rasenmäher nach 73. Die Roboter siegen also auch finanziell gegen eine korrekt abgerechnete Servicekraft.

Sicherheit

Der Fensterputz-Roboter ist mit einem Saugnapf gegen den Absturz gesichert. Das ist vor allem bei den Außenflächen wichtig. Viel kaputt machen kann er ansonsten nicht.
Der Staubsauger ging in unserem Test ganz behutsam vor – und der Wischer dekoriert zwar unsere Vase um, zu Bruch gegangen ist sie jedoch nicht.
Doch was macht ein Mähroboter, der auf einen Fußball trifft?

"Rasenmäher-Roboter haben verschiedenste Sensoren, um Hindernisse zu erkennen, aber Hindernisse, die klein genug sind, um unter den Roboter zu passen, würden überfahren und auch mit gemäht werden. Wir empfehlen deshalb, dass insbesondere keine Kinder oder Tiere beim Mähen in der Nähe sind."

Christian Rumsauer, Roboter-Händler

Magnetische Strahlung

Kritiker warnen vor einer elektromagnetischen Strahlung der fleißigen Helfer.

"Man kann sagen, dass die genauso sind wie andere Haushaltsgeräte auch, dass sie unter die gleichen Rahmenbedingungen fallen und ähnliche elektromagnetische Felder aussenden. Wenn man den Abstand einhält – vielleicht so im 30-cm-Bereich – ist kein Risiko ableitbar. Allerdings muss man schon sagen, dass es durch die Technisierung der Gesellschaft zu immer mehr Quellen im Alltag kommt und somit auch der Mensch immer mehr elektromagnetischen Feldern ausgesetzt ist."

Dominik Stunder, Uniklinik Aachen

Fazit

Auch wenn noch der eine oder andere Optimierungsbedarf besteht: In unserem Check haben die  Haushaltsroboter ganz klar gegen den Menschen gewonnen. Kein Wunder also, dass die Absatzzahlen steigen.


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