"Wenn nicht innerhalb eines Jahres etwas geschieht, dann kommt der Bagger!" so lautete Anfang 1952 ein in Großauflage gedruckter Aufruf der "Freunde des Nationaltheaters".

Das im Zweiten Weltkrieg zerstörte Nationaltheater in München

Nicht zu Unrecht fürchteten diese engagierten Münchner Bürger die Beseitigung jener traurigen Reste, die der alliierte Bombenangriff vom 3. Oktober 1943 von ihrem geliebten Musentempel übrig gelassen hatte. Denn dass die wüste Ruine im Zentrum der Stadt langsam vermoderte, verbot schon das "Trümmergesetz" zur Vermeidung "gefahrdrohender Zustände".

Schließlich kostete der Wiederaufbau 62 Millionen Mark, ein Neubau wäre günstiger gewesen. Eine Reihe von Bürgern, die für die Rekonstruktion warben, brachte die öffentliche Hand in Zugzwang. Originalgetreu renoviert, doch mit moderner Operntechnik und größerer Bühne eröffnete das Opernhaus am 21. November 1963 mit Richard Strauss' Oper "Die Frau ohne Schatten".

Feierlichkeiten

Mit einem Festkonzert, einer Neuinszenierung und einem Forschungsprojekt zu ihrer NS-Vergangenheit feiert nun die Bayerische Staatsoper die Wiedereröffnung des im Zweiten Weltkrieg zerbombten Münchner Nationaltheaters vor 50 Jahren. Bei dem Konzert am 17. November werden Werke von Wolfgang Amadeus Mozart, Richard Wagner und Richard Strauss gespielt. Den Festakt überträgt das Bayerische Fernsehen live am Sonntag, 17. November 2013, um 11.00 Uhr - außerdem als Video-Livestream mitzuerleben auf br-klassik.de.

Vier Tage später gibt es wie schon zur Wiedereröffnung 1963 eine Neuinszenierung der Strauss-Oper "Die Frau ohne Schatten". Die musikalische Leitung liegt beim neuen Generalmusikdirektor Kirill Petrenko. BR-KLASSIK überträgt die Premiere am 21. November ab 17.00 Uhr live im Radio.