Was war, was bleibt?

Dossier Was war, was bleibt?

Stand: 03.10.2016

Ein jubelnden Paar am 03.10.1990 in Berlin am Tag der Deutschen Einheit | Bild: picture-alliance/dpa

Anfang November 1989 gibt es in der Bundesrepublik neue Umfragen zur deutschen Einheit. Die Frage: Glauben Sie, dass Sie den Fall der Mauer erleben werden? 97 Prozent der Befragten antworten mit Nein. Keine Woche später fällt die Mauer. Im Dezember 1989 werden auch die Bürger der DDR gefragt: was sie von der Wiedervereinigung halten? Fast drei Viertel äußern sich skeptisch. Keine 300 Tage danach - am 3. Oktober 1990 - gibt es nur noch einen deutschen Staat.

Vom Mauerfall zur Wiedervereinigung - eine Zeitreise

Technisch gesehen ist die Wiedervereinigung eher die freundliche Übernahme eines vom Bankrott bedrohten Staates. Ein schwieriger Prozess. Die Altlasten in den fünf "neuen Ländern" sind enorm, der Umbau fordert Opfer und produziert Ungerechtigkeiten. Erstaunlich geräuschlos geht die politische Vereinigung vonstatten. Statt eine gemeinsame neue Verfassung zu erarbeiten, setzen Bundeskanzler Helmut Kohl und der seit März 1990 amtierende DDR-Regierungschef Lothar de Maizière auf einen raschen Beitritt der DDR zum Grundgesetz.

Einheit?

Schwieriger zu erreichen sind die wirtschaftliche Einheit und eine Einheitlichkeit der Lebensbedingungen. Schon im Sommer des Jahres 1990 hatte Bundeskanzler Helmut Kohl erklärt, es werde im Beitrittsgebiet "schon bald" - später präzisiert er: in drei bis vier Jahren - "blühende Landschaften" geben. Wie es damit steht, ist auch 25 Jahre später umstritten.

Was bleibt?

DDR Museum Radebeul | Bild: picture-alliance/dpa zum Artikel Die DDR im Museum Auf dem Müllhaufen der Geschichte?

Nicht ganz: Während die Erinnerungen vieler die vergangene Diktatur in mildes Licht tauchen, überwintert ein Teil des realexistierenden Sozialismus im Museum. Aber eben nur ein Teil. Von Nadine Lindner [mehr]

Trabant auf Erdhügel auf dem Areal des DDR Museums in Pirna ( | Bild: picture-alliance/dpa Arno Burgi zum Artikel Ost und West Der "kleine" Unterschied

Auch 25 Jahre nach der deutschen Einheit gibt es noch einige Unterschiede zwischen Ost und West. Manche sind marginal, andere wirken sich deutlich auf die Strukturen ostdeutscher Städte aus. Mit einem ist aber Schluss - dem Klischee von den Besser-Wessis und den Jammer-Ossis. Von Susanne Betz [mehr]

Das lange Ende der DDR

 Der deutsche Außenminister Hans-Dietrich Genscher (r) und sein DDR Premierminister Lothar de Maiziere (l) während der Unterzeichnung des Zwei-plus-Vier-Vertrages im Moskauer Hotel "Oktober" am 12. September 1990  | Bild: dpa-Bildfunk/Roland Holschneider zum Artikel 26 Jahre "Zwei-plus-Vier-Vertrag" Geburt des geeinten Deutschlands

Zwei plus vier = eins. Mathematisch geht diese Rechnung nicht auf, politisch schon. Vor 26 Jahren haben die Bundesrepublik und die DDR mit den vier alliierten Mächten die Geburt des geeinten Deutschlands besiegelt. Der "Zwei-plus-Vier Vertrag" ist bis heute aktuell. Von Johannes Reichart. [mehr]

Menschen fassen sich an den Händen und feiern auf der Mauer  | Bild: dapd zum Artikel 9. November 1989 Als die Mauer fiel

In den Abendstunden des 9. November 1989 spielte sich eine der schnellsten und unblutigsten Revolutionen der Geschichte ab. Die Grenztore der Berliner Mauer öffneten sich unverhofft. Tausende DDR-Bürger strömten nach Westberlin - niemand hielt sie mehr auf. [mehr]

Ost-Berliner marschieren mit wehenden Fahnen durchs Brandenburger Tor | Bild: picture-alliance/dpa; Colorierung/Montage: BR zum Artikel 17. Juni 1953 Der Aufstand in der DDR

Das alte Westdeutschland ehrte das Ereignis mit einem Feiertag. Die DDR-Machthaber sahen darin zynisch einen "faschistischen Putschversuch". Unser Foto-Zeitstrahl führt durch 21 dramatische Tage im Juni 1953. Von Jürgen P. Lang [mehr]