Nach Tod von Erhan A. Grüne attackieren Staatsregierung
Nach dem mutmaßlichen Tod des Allgäuer Dschihadisten Erhan A. in Syrien kritisieren die Grünen im Landtag, dass dessen Abschiebung nicht zur Sicherheit beigetragen habe. Innenminister Herrmann verteidigt die Abschiebung. Die Hinweise verdichten sich, dass Erhan A. tatsächlich tot ist.

Sollten sich die Berichte zum Tod bestätigen, zeige dies deutlich die verfehlte CSU-Politik, sagt der Fraktionsvorsitzende der Landtags-Grünen, Ludwig Hartmann. "Sowohl der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen als auch das Bundesinnenministerium wollen verhindern, dass militante Islamisten in die Kriegsgebiete in Syrien ausreisen können - der CSU war das aber egal und Herrmann hat den Allgäuer Erhan A. Ende 2014 abschieben lassen“, so Hartmann. Die Abschiebung Erhans habe jedoch nicht zur Sicherheit beigetragen, sondern ganz im Gegenteil einen weiteren Kämpfer in die Region gebracht.
Terrorexport löst keine Probleme
Hartmann sagte wörtlich: "Hauptsache, die CSU konnte ein Zeichen setzen und ihre Law-and-Order-Anhänger beruhigen. Die Konsequenzen wurden dabei nicht bedacht.“ Die Verlagerung des Problems, die Abschiebung von Salafisten, sei falsch und verstärke die Radikalisierung nur noch. Seit einigen Monaten betreibt der Freistaat ein sogenanntes Antisalafismusnetzwerk. Derartige Netzwerke müssten ausgebaut werden, so Hartmann. "Gewalttäter, die in Bayern aufgewachsen sind und sich in Bayern radikalisiert haben, müssen in Bayern bestraft und möglichst resozialisiert werden. Ein Terrorexport von Gewalttätern löst keine Probleme - zumal in Regionen, die von Krieg und Terror zerrüttet sind."
Herrmann verteidigt Abschiebung
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann, CSU, sieht indes keine Verantwortung bei der Staatsregierung. Nach der Abschiebung sei die Türkei für Erhan A. verantwortlich gewesen, so der Innenminister im Bayerischen Rundfunk. Die türkischen Sicherheitsbehörden seien darüber informiert worden, gegebenenfalls weitere Straftaten zu unterbinden.
Herrmann sagte wörtlich: "Das war Aufgabe der türkischen Behörden. Wir haben ihn ja nicht nach Syrien abgeschoben, sondern wir haben ihn in die Türkei abgeschoben." Erhan A. habe mit Straftaten in Bayern gedroht. Er sei vor allem zum Schutz der Bürger abgeschoben worden, so der Innenminister. Ob Erhan A. jetzt wirklich tot sei, könne er von Bayern aus nicht bestätigen.
Hinweise verdichten sich
Ein Foto im Internet zeigt den angeblichen Leichnam Erhans. Sicherheitskreise gehen nach BR-Informationen davon aus, dass es sich dabei tatsächlich um Erhan A. handelt.
Der Allgäuer Salafist Erhan A. ist offenbar als Kämpfer einer Al-Kaida-nahen Gruppe in Syrien getötet worden. Laut Erhans Anwalt wurde die Familie darüber bereits informiert. Zudem wird die Nachricht von seinem Tod auf einem Facebook-Kanal von Al-Kaida-Sympathisanten verbreitet. Erhan habe im Süden Aleppos aktiv an vorderster Front gekämpft, heißt es dort. Am Morgen des 13. August habe er den Tod gefunden.
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katharina, Dienstag, 16.August 2016, 11:57 Uhr
1. politiker
Die Herren und Damen von der politik , haben absolut keinen bezug zum realen leben und alltag eines normalen deutschen bürger
das einzige was sie können ist wichtig machen und sinnlos daher reden und angst haben um ihre diäten
was aber im alltag eines bundesbürger abgeht und was die leute für alltagsprobleme haben und zum kämpfen haben wissen die nicht
existensängste und überlebenskampf kennen die politiker nicht
und kurz vor der wahl leere dumme worte wo nichts dahinter steckt das können sie
ob nun ein junger mann der nichts gutes im sinne hatte nicht mehr lebt oder nicht
fragt sich ein politiker den wieviele wir hier im lande haben die böses im sinn haben mit den deutschen bürgern ?
kann man einen bösen menschen den wirklich resozialisieren ???
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