Medienkompetenzprojekte - MünchenHören


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Grundschule an der Implerstraße Von der grausamen Sendlinger Mordweihnacht

Dass sich in ihrem Stadtteil vor ein paar hundert Jahren eine bekannte Geschichte abgespielt hat, wußten die meisten der Kinder der 2c aus der Implerschule. In der Geschichte geht es unter anderem um den „Schmied von Kochel“ und man spricht auch von der „Mordweihnacht“ oder der „Sendlinger Bauernschlacht“. Aber was da so ganz genau da passiert war wußten die meisten Kinder nicht. 

Stand: 20.06.2016

Die Klasse 2c der Grundschule an der Implerstraße berichten über Johann Impler | Bild: BR

Daher haben sie ganz viele Erwachsene in ihrem Viertel befragt – doch bis auf wenige wussten auch die nicht wirklich genau, was damals geschehen war. Dafür wussten sie ganz viele Geschichten aus aller Welt.

Die Kinder haben sich dann mit der Geschichtsexpertin Christine Metzger getroffen. Die konnte ihnen ganz genau erzählen, was sich damals zugetragen hatte. Gemeinsam mit ihrer Lehrerin Theresa Bauer, ihrem SeniorCoach Geli Schmaus vom BR und ihrem JuniorCoach Julia Graßl haben die Kinder überlegt, wie man diese Geschichte am besten erzählen könnte.

Sie kamen auf die Idee, das Ganze wie eine Nachrichtensendung zu erzählen. Natürlich haben sie geforscht und heraus gefunden, dass es 1705, als die Geschichte spielt, noch kein Radio und kein Fernsehen gab. Und obwohl die Geschichte gut recherchiert und wahr ist: diese kleine Lüge erlauben sich die Kinder der Implerschule beim erzählen einer wahren Geschichte.

Und wer war nun dieser Schmied von Kochel? Sein Denkmal wurde erst im Jahr 1905, genau 200 Jahre nach jenem schrecklichen Weihnachten, errichtet. Man weiß heute, dass er eine Sagengestalt war und es ihn nie gegeben hat. Aber sicherlich hat es mutige Männer gegeben, die versucht haben für ihre Freiheit einzutreten.

Die Klasse 2c hat sich auch damit beschäftigt, wer eigentlich dieser Johann Impler war, nach dem ihre Schule benannt wurde. Und je mehr ihnen Christine Metzger von ihm und seiner Zeit erzählt hat, desto mehr wollten sie darüber wissen. Sie haben erfahren, dass es damals noch keine Kartoffeln sondern vor allem Kraut und Rüben gab und dass man Hühner mit zusammen gebundenen Füßen zum Markt in der Stadt getragen hat. Und außerdem, dass das Leben damals für viele sehr hart und ungerecht war. Und dass damals, vor über 600 Jahren, als München noch ein Dorf war, unweit des Marienplatzes ein Galgen stand. Und dass Johann Impler, ein reicher Münchner, an diesem Galgen von wütenden Münchner aufgehängt wurde. Die Kinder der 2c sind sehr sehr froh, dass sie heute leben und nicht damals.

Wer sich jetzt noch traut, die nicht lustige aber spannende Geschichte des Johann Impler aus dem München im Jahr 1385 anzuhören, der kann das hier tun:

MünchenHören-Team: Grundschule an der Implerstraße

  • Projekt-Schule: Grundschule an der Implerstraße 35, Klasse 2c
  • Projekt-Lehrkraft: Theresa Bauer
  • BR-Mediencoaches: Senior-Coach: Geli Schmaus, Junior-Coach: Julia Graßl
  • Expertin: Christine Metzger

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