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alpha-Thema: „Wind & Wetter“ Welt der Winde Föhn - Der Frühlingsbote der Alpen

Die Künstlerin Andrea Kreipe vom Künstlernetzwerk "Föhn" mit ihrem Mann Michael. | Bild: © MDR/MDR/Karolina Doleviczenyi, honorarfrei - Verwendung gemäß der AGB im engen inhaltlichen, redaktionellen Zusammenhang mit genannter MDR-Sendung bei Nennung "Bild: MDR/MDR/Karolina Doleviczenyi" (S2). MDR/HA Kommunikation, 04360 Leipzig, Tel: (0341) 300 6477 oder - 6463.

Mittwoch, 06.04.2016
21:00 bis 21:45 Uhr

ARD alpha
2015
Folge 2 von 3

Das Dorf Guttannen ist der föhnreichste Ort der Schweiz. Mehr als hundert Tage im Jahr weht hier der warme Wind. Zweimal schon ist Guttannen wegen eines Föhnsturms abgebrannt. Das haben die Bewohner noch heute in lebendiger Erinnerung. Trotz der Gefahren, die der Föhn mit sich bringt, profitiert das Dorf von seiner Wärme. Sie erst ermöglicht den Bauern des Dorfes, das auf 1.000 Meter Höhe liegt, Landwirtschaft zu betreiben. Doch der Föhn kann mit seiner extrem trockenen Luft die Gesundheit empfindlich beeinflussen.
Die Fotografin Verena von Gagern-Steidle lebt auf einem alten Viereckhof in Niederbayern. Sie liebt und schätzt das wunderbare Licht, das der Föhn erzeugt. Wenn er besonders stark gewütet hat, zieht es sie in den Wald, wo sie mit ihrer Kamera die eindrucksvolle Naturgewalt des Windes dokumentiert. Doch es ist eine Hass-Liebe, denn seit vielen Jahren leidet Verena von Gagern-Steidle unter Migräne - immer dann, wenn der Föhn über die Berge kommt.
Der Föhn beeinflusst das Leben der Menschen auf verschiedenste Arten. Im Alpenvorland hat sich eine Künstlergruppe gebildet, die sich bewusst "Föhn" nennt. Wie die Naturgewalt soll ihre Kunst einen "klaren Blick" ermöglichen und sie darf auch ab und an Kopfschmerzen verursachen, sagt Marinus Wirtl aus dem Pfaffenwinkel südlich von München. Er baut sowohl große als auch winzig kleine Windmaschinen, die, wenn man sie durch Pusten oder Kurbeln antreibt, den Betrachter belohnen, indem sie besondere Lichtbrechungen verursachen.
Der Föhn, geliebter und gehasster warmer Wind der Alpen, fasziniert und treibt die Menschen um, die mit ihm leben.

Redaktion: Gábor Toldy