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alpha-Thema: "Brasilien" Mit dem Zug durch Brasiliens Süden

Am Wochenende ist auch die gut 50 Jahre alte Litorina zwischen Curitiba und Paranagu unterwegs. | Bild: © SWR/SWR/Alexander Schweitzer, honorarfrei - Verwendung gemäß der AGB im engen inhaltlichen, redaktionellen Zusammenhang mit genannter SWR-Sendung bei Nennung "Bild: SWR/SWR/Alexander Schweitzer" (S2). SWR-Pressestelle/Fotoredaktion, Baden-Baden, Tel: 07221/929-22287, Fax: -929-22059, foto@swr.de.

Montag, 08.08.2016
21:00 bis 21:45 Uhr

ARD alpha
2014

Als ingenieurtechnische Meisterleistung des ausgehenden 19. Jahrhunderts gilt die knapp 110 Kilometer lange Eisenbahnstrecke des Serra Verde Express. Der Zug beginnt in der südbrasilianischen Metropole Curitiba. Die Stadt ist Brasiliens Ökohauptstadt mit der höchsten Lebensqualität des Landes und ist einer der Austragungsorte der Fußball-Weltmeisterschaft 2014.
Täglich fährt der Zug durch die Serra do Mar, ein dichtbewachsenes Küstengebirge. Sogar ein Lied wurde nach dieser Zugreise durch den atlantischen Regenwald, einem UNESCO-Weltnaturerbe, benannt.
Heute fahren nur noch wenige Personenzüge in Brasilien. So ist diese Reise etwas Besonderes. Häufig nehmen 1.000 Touristen, die meisten davon Brasilianer, den Zug. Die Trassenführung ist wahrlich spektakulär. Sie windet sich durch eine völlig unberührte, zerklüftete Gebirgslandschaft. Der Zug überquert die mit 113 Metern längste Brücke der Strecke, das Viaduto São João, und fährt über das 80 Meter lange Viaduto Carvalho; dabei klebt er förmlich an der Wand. Diese Stelle wird auch Teufelskurve genannt. Bis zu 5.000 Menschen sollen innerhalb der fünfjährigen Bauzeit an Typhus, Malaria und durch Unfälle gestorben sein. Nach knapp 1.000 Höhenmetern erreicht der Serra Verde Express die Hafenstadt Paranaguá am Atlantik - Endstation eines echten Eisenbahn-Abenteuers.

Redaktion: Gábor Toldy