Space Night News | Neuigkeiten aus dem All mit Sibylle Anderl Klimabeobachtung | Der Preis großer Träume

Drei Milliardäre haben diesen Sommer eine neue Epoche der Raumfahrt eingeläutet – den Weltraumtourismus. Noch wurden nur einzelne Flüge realisiert, doch Jeff Bezos, Richard Branson und Elon Musk haben große Pläne. Alleine das von Bezos geführte Raumfahrtunternehmen Virgin Galactic rechnet mit 400 Starts – pro Jahr.

Zum Vergleich: Dieses Jahr wurden insgesamt weltweit 114 Raketen ins All geschossen. Welche Klimabilanz haben diese neuen Weltraumflüge, und was bedeutet ein rasanter Anstieg der Starts in den Weltraum für das Erdklima?  

Befürworter des Weltraumtourismus betonen in diesem Zusammenhang, dass nichts das emotionale Verhältnis zu unserem Heimatplaneten so sehr prägt wie der Blick aus dem All. Nur dann werde man sich der Labilität unseres Klimas bewusst.

Doch der Blick auf die Erde aus dem Orbit ist vor allem entscheidend, um unser Klima wissenschaftlich zu verstehen. Denn die Daten von erdbeobachtenden Satelliten liefern die Grundlage für die Klimawissenschaften. Die ESA bezeichnet das als eine der wichtigsten Errungenschaften des Weltraumzeitalters.

So laufen zum Beispiel im Satellitenkontrollzentrum der ESA in Darmstadt die Daten des europäischen Copernicus-Programms ein, des weltweit größten Erdbeobachtungsprogramms.

Im Mittelpunkt steht dabei die Flotte der Sentinel-Satelliten. Ihre Sensoren vermessen rund um die Uhr den Zustand von Atmosphäre, Wasser, Landfläche und die Polargebiete des Planeten.

Diese Daten sind nicht nur Grundlage für die Forschung, sondern auch zunehmend für politische Entscheidungen.

Redaktion: Helge Freund