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alpha-thema: Medienkonsum Im Schatten der Netzwelt - The Cleaners

In "The Cleaners" geht es um die Schattenseiten der sozialen Medien und der mächtigen Konzerne, die dahinter stehen. Sie bestimmen, was wir in unseren Time Lines zu sehen bekommen, legen aber ihr Regelwerk dafür nicht offen. So bleiben die Löschprozesse intransparent und für die Öffentlichkeit nicht kontrollierbar. | Bild: BR/Gebrüder Beetz Filmproduktion/WDR

Mittwoch, 09.06.2021
22:55 bis 00:30 Uhr

  • Untertitel

ARD alpha
Deutschland 2018

IM SCHATTEN DER NETZWELT - THE CLEANERS deckt eine gigantische Schattenindustrie digitaler Zensur in Manila auf, dem weltweit größten Standort für Content Moderation. Dort löschen zehntausende Menschen in Zehn-Stunden-Schichten im Auftrag der großen Silicon Valley-Konzerne belastende Fotos und Videos von Facebook, YouTube, Twitter & Co. Komplexe Entscheidungen über Zensur oder Sichtbarkeit von Inhalten werden an die Content-Moderatoren abgegeben. Die Kriterien und Vorgaben, nach denen sie arbeiten, sind eines der am besten geschützten Geheimnisse des Silicon Valleys.

Die Grausamkeit und die kontinuierliche Belastung dieser traumatisierenden Arbeit verändern die Wahrnehmung und Persönlichkeit der Content-Moderatoren. Doch damit nicht genug. Ihnen ist es verboten, über ihre Erfahrungen zu sprechen. Parallel zu den Geschichten von fünf Content-Moderatoren erzählt der Film von den globalen Auswirkungen der Onlinezensur und zeigt, wie Fake News und Hass durch die sozialen Netzwerke verbreitet und verstärkt werden.

Die utopische Vision einer vernetzten, globalen Internetgemeinde wird endgültig zum Albtraum, wenn hochrangige ehemalige Mitarbeiter der sozialen Netzwerke Einblicke in die Funktionsweisen und Mechanismen der Plattformen geben. Durch gezielte Verstärkung und Vervielfältigung jeglicher Art von Emotionen werden die Plattformen zu gefährlichen Brandbeschleunigern, die soziale, politische und gesellschaftliche Konflikte anheizen und die drohende Spaltung unserer Gesellschaft vorantreiben.

Die Regisseure Hans Block und Moritz Riesewieck erzählen in ihrem Debütfilm vom Platzen des utopischen Traums der sozialen Medien und stellen die drängende Frage nach den Grenzen des Einflusses von Facebook, YouTube, Twitter & Co. auf uns und unsere Gesellschaften.

Autor/Autorin: Hans Block, Moritz Riesewick
Regie: Hans Block, Moritz Riesewick
Redaktion: Gábor Toldy