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Der letzte Tanz

In München und Wien begegnen wir Tänzerinnen und Tänzer, die den Wechsel in ein neues Leben schon bewältigt haben: Eine Investmentberaterin, einen Physiotherapeuten, einen Tanzschulenleiter. Und es zeigt sich, dass das Thema dieses Films ein sehr existenzielles, ja universelles ist - die Liebe zum Beruf, die Opfer, die man dafür erbringen muss, und dann der Punkt, an dem alles zu Ende zu sein scheint, man sich neu erfinden muss: Die große Wende im Leben. Bild: Prisca Zeisel. | Bild: BR

Sonntag, 03.02.2019
20:15 bis 21:00 Uhr

ARD alpha
Deutschland 2018

Irgendwann ist es vorbei. Das wissen sie alle. Aber keiner will sich den Tag vorstellen, an dem es wirklich soweit ist, den Tag, an dem sie zum letzten Mal in der Garderobe ihre Muskeln wärmen, in den Kulissen stehen, gemeinsam warten, den Einsatz der Musik hören, und endlich auf die Bühne federn: Zum allerletzten Mal.

Sie haben meist schon als kleine Kinder mit dem Tanzen begonnen und alles ihrer Leidenschaft geopfert. Wer professioneller Balletttänzer werden will, darf an nichts anderes denken, ein ganzes Berufsleben lang. Nur ist dieses Leben äußerst kurz. Für viele ist mit Ende Zwanzig die Karriere schon wieder vorbei. Und dann?

Der Film begleitet den holländischen Tänzer Jaimy van Overeem an seinem letzten Abend auf die Bühne der Wiener Staatsoper, zeigt hautnah, wie er seinen Abschied vom Tanzen erlebt: Einen berührenden, höchst emotionalen Moment, denn kein Tänzer sieht dem Leben abseits der Bühne kühl und rational entgegen.

Können sich die Tänzer während ihrer letzten Spielzeit auf das Ende ihrer Karriere vorbereiten? Werden sie in diesem schwierigen Schritt von ihren Ballettchefs unterstützt? Wie gehen sie mit der existenziellen Erfahrung um, in ein völlig neues Leben ohne Tanz einzutreten? Und wovon werden sie ihre Miete bezahlen?

In München und Wien begegnen wir Tänzerinnen und Tänzer, die den Wechsel in ein neues Leben, die Transition, schon bewältigt haben: Eine Investmentberaterin, einen Physiotherapeuten, einen Tanzschulenleiter. Das Ballett hat sie stark gemacht – für eine neue Rolle.

Und es zeigt sich, dass das Thema dieses Films ein sehr existenzielles, ja universelles ist - die Liebe zum Beruf, die Opfer, die man dafür erbringen muss, und dann der Punkt, an dem alles zu Ende zu sein scheint, man sich neu erfinden muss: Die große Wende im Leben.

Autor/Autorin: Jörg Richter
Redaktion: Armin Kratzert