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Ursprünge Vom Krippenspiel zum Krippenbauverein

Krippenbau und Krippenwege sind in Franken zwar sehr verbreitet, doch erfunden wurden die Krippen hier vermutlich nicht. Wer hat dann die erste Krippe aufgebaut?

Stand: 28.07.2011

Lebende Krippendarstellung | Bild: picture-alliance/dpa

Viele Franken frönen in ihrer Freizeit der Krippenbaukunst. Der bekannteste "Freak" ist wohl Karl-Heinz Exner aus Bischberg, der als Krippenbaumeister über 1.000 Krippen hergestellt hat. Er zeigt sie im In- und Ausland, wurde sogar von Papst Johannes Paul II in einer Privataudienz für seine Kunst geehrt. Auch neu gegründete Krippenbauvereine nehmen sich dieser Kunst an.

Erste Krippen im Frühchristentum

Auch wenn es in Franken viele Krippenbauer und Sammler gibt, erfunden wurden sie hier nicht. Wann die erste gebaut wurde und wo sie stand, lässt sich nicht eindeutig klären. In Rom soll Papst Liberus Mitte des vierten Jahrhunderts eine Basilika mit einer Krippenkapelle errichtet haben. An dieser Stelle erbaute man um 420 die Kirche St. Maria Maggiore, in der angeblich Holzstücke der Krippe Jesu bewahrt wurden. Es gab wohl damals an Weihnachten eine dreidimensionale Krippe zu sehen.

Krippenspiel im Wald von Greccio

Krippe in der St. Maria Maggiore in Rom von 1283 - 60 Jahre nach Franziskus' Krippenspiel.

Am häufigsten wird allerdings die Verbreitung von Krippenspiel und Krippen mit dem Heiligen Franz von Assisi in Verbindung gebracht. Er soll 1223 im Wald von Greccio die Geschichte rund um Christi Geburt in einem Krippenspiel dargestellt haben. Damit gilt er als der "Vater der Weihnachtskrippe", in der Ochs und Esel noch aus lebendigen Tieren bestanden und er selbst seine berühmte Weihnachtspredigt hielt. Franziskus wollte so der leseunkundigen Bevölkerung die Weihnachtsgeschichte näher bringen.

Erste Hauskrippen in Italien

Römische Krippe mit Figuren aus Mailand

Erste Hauskrippen sind in Italien für die zweite Hälfte des 16. Jahrhunderts bezeugt, in Deutschland erste Kirchenkrippen Anfang des 17. Jahrhunderts in Altötting und in der Münchner Frauenkirche. Der Brauch erfreute sich großer Beliebtheit und führte zu einem reichen Krippenschaffen. Die Hochblüte erlebten die Kirchen im Barock. Im Zuge der Säkularisation wurde in Bayern 1802 das Aufstellen von Krippen in Kirchen verboten. Daraufhin verlagerte sich die Krippentradition verstärkt in Privathäuser. Zwischen dem ausgehenden 19. und frühen 20. Jahrhundert ließ das Interesse am Krippenbau stark nach. Hätten sich nicht verschiedene Privatsammler und neu gegründete Krippenbauvereine dieser Kunst angenommen, wären Krippenwege wohl nicht denkbar.

Aufbau am Nikolaustag

Krippe in Vollbesetzung mit Jesus-Kind, Maria, Josef, Könige, Engel, Ochs und Esel.

Meist schon am Nikolaustag wird die Weihnachtskrippe und nach und nach die Figuren entsprechend der Festtage aufgestellt. Zum Personal einer Krippe gehört natürlich die Hauptperson, das Kind in der Krippe, und Maria. Josef macht die Heilige Familie komplett. Engel, Hirten sowie Ochs und Esel dürfen nicht fehlen. Das Ende der Weihnachtskrippen markiert zumeist die Ankunft der Heiligen Drei Könige und die Flucht nach Ägypten.


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