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Reisetipp Hinterstoder in Oberösterreich

Der Reisetipp von Annette Eckl führt uns diesmal nach Hinterstoder nahe des Nationalparks Kalkalpen. Da diese oberösterreichische Region noch relativ unbekannt ist, findet man hier wunderbare Ruhe zum Langlaufen, Winterwandern oder Schneeschuhstapfen. Ganz persönliche Tipps zu Unternehmungen, Übernachtungen und Kulinarik von Annette Eckl.

Stand: 24.02.2016 | Archiv

Forsthaus Hinterstoder | Bild: privat

Was ist für Annette Eckl das Besondere an Hinterstoder?

"Es gibt sie noch, die versteckten Winterträume, z. B. rund um Hinterstoder. So zählt der Nationalpark Kalkalpen zum größten zusammenhängenden Waldgebiet Österreichs. Manchem ist Hinterstoder auch durch den Skiweltcup ein Begriff, der dieses Jahr vom 26. bis 28. Februar stattfindet.

Für alle, die sich gerne in der freien Natur bewegen, ist hier vieles geboten. In der Region Pyhrn-Priel gibt es außerdem viele romantische Hütten, z. B. die urige "Gowilalm". Hier geht es bei einer Winterwanderung durch Tiefschnee sehr sportlich nach oben. Empfehlenswert für Familien ist vor allem das entspannte Skigebiet "Wurzeralm" – mit einem Hochplateau auf 1.400 m. Es gilt noch als Geheimtipp mit rustikalen Hütten und schönen Almen und einer Höhenloipe mit beeindruckender Kulisse des "Toten Gebirges".

Sozusagen das Aushängeschild der Region ist die Extrembergsteigerin Gerlinde Kaltenbrunner aus Spital an der Pyhrn, die dort nun auch ihr eigenes Museum über die Welt der 8.000er hat. Und wenn der Schnee weniger wird, kein Problem, dann werden aus den 100 km Winterwanderwegen einfach schöne Frühlingstouren in der Sonne."

Wie kommt man nach Hinterstoder?

Mit dem Auto:

  • München-Hinterstoder: ca. 280 km, 3 Std.
  • Nürnberg-Hinterstoder: ca. 360 km, 3 Std. 45 Min.
  • Passau-Hinterstoder: ca. 145 km, 1 Std. 30 Min.

Mit der Bahn:

  • München-Hinterstoder bzw. Windischgarsten: 4 Std. 30 Min. (1x Umsteigen), Sparangebot der Bahn ab 49 Euro einfach, Sparpreis bei rechtzeitiger Buchung und Verfügbarkeit
  • Nürnberg-Hinterstoder bzw. Windischgarsten: 5 Std. 30 Min. (1x Umsteigen), Sparangebot der Bahn ab 49 Euro einfach, Sparpreis bei rechtzeitiger Buchung und Verfügbarkeit
  • Passau-Hinterstoder bzw. Windischgarsten: 2 Std. 30 Min. (1x Umsteigen), hin und zurück ca. 74 Euro

Meist bieten die Hotels bzw. Pensionen kostenlose Abholung am Bahnhof an.
Innerhalb der Region Pyhrn-Priel sind die Ski-Busse für Skifahrer kostenlos.

Was sollte man in und um Hinterstoder unbedingt unternehmen?

Winterwanderung zum romantischen "Schiederweiher"

"Für mich ist der 'Schiederweiher' einer der schönsten Gebirgsseen. Er liegt direkt unterhalb des 'Toten Gebirges' mit den markanten Gipfeln des 'Großen Priel', dem höchsten Berg der Region (über 2.500 m). Die schneebedeckten Gipfel spiegeln sich im Grün des Wassers, ein unglaubliches Naturschauspiel, ein Muss für jeden Urlauber. Für alle Langlauffans: Es sind dort auch Loipen gespurt."

Der "Schiederweiher" ist einfach zu erreichen: Kurz nach Hinterstoder geht es zum gut beschilderten Parkplatz.

Tipp

Beim Weiher weiter gehen zum "Polsterstüberl" (ca. 30 Min. einfache Gehzeit) und sich mit einer selbstgemachten Kaspressknödelsuppe oder Bauernkrapfen stärken. Es ist kein großer Höhenunterschied und einfach ein entspannter Winterspaziergang mit atemberaubenden Blicken auf die schneebedeckten Felsriesen. Vom "Polsterstüberl" aus gibt es auch noch romantische Pferdeschlitten-Fahrten. Und wenn der Schnee dann mal weg sein sollte, wird daraus ein großartiger Frühlingsausflug!

Schneeschuhwandern im Nationalpark Kalkalpen

"Das ist Natur wie aus dem Bilderbuch. Vom 'Hengstpass' aus auf knapp 1.000 m geht es hinein in die Wildnis, ins 'Reichraminger Hintergebirge'. Im Nationalpark dürfen die Bäume noch wachsen wie sie wollen. Hier leben Luchs und Steinadler, alleine 17 Fledermausarten und die Urforelle. Und hier kümmern sich Ranger um die Natur und um die Urlauber. Kaum zu glauben, aber im Nationalpark gibt es über 200 km natürliche Bachläufe. Zum 'Nationalpark Kalkalpen' gehören das 'Sengsengebirge' und das 'Reichraminger Hintergebirge'. Es zählt zum größten zusammenhängenden Waldgebiet Österreichs."

Tipp

Es gibt geführte Schneeschuh-Nationalpark-Touren mit den Nationalpark-Rangern z. B. am "Hengstpass", auf den "Sonnwendkogel", den "Patzlberg" oder den "Wurbauerkogel". Die zertifizierten Nationalpark-Kalkalpen-Ranger verstehen sich als Botschafter ihrer Region. Sie kennen die schönsten Plätze des Schutzgebietes und vermitteln bei geführten Touren eindrucksvolle Naturerlebnisse.

Anmeldung: in der Nationalpark-Lodge in Windischgarsten.

Preis: 22 Euro für 2-3 Stunden Tour für Erwachsene inkl. Schneeschuhverleih und Stöcke

Ausflug mit den weißen Eseln – Entschleunigung pur

"Die wirklich bezaubernd aussehenden weißen Esel Gabi, Viktor, Felix und Fridolin gehören zum 'Nationalpark Kalkalpen'. Ich habe sie vom ersten Augenblick an in mein Herz geschlossen. Sie strahlen eine unglaubliche Ruhe aus mit ihrem hellgelben Fell und den wasserblauen Augen. Weltweit gibt es nur mehr ca. 250 Exemplare dieses sogenannten österreichisch-ungarischen weißen Esels. Sie sind vom Aussterben bedroht, aber hier in der Region Pyhrn-Priel haben sie ein Zuhause gefunden. Die Familie Hatzenbichler (Veronika und Andreas sind beide auch Ranger) kümmert sich liebevoll um sie. Sie macht es auch möglich, dass wir Urlauber (v. a. Kinder) kleine Wanderungen mit ihnen machen können. Zuerst dürfen wir die freundlichen und geduldigen Tiere putzen, um das gegenseitige Vertrauen zu gewinnen. Dann machen wir uns mit den Eseln auf eine kurze Tour. Die Tiere sind so freundlich und drehen immer wieder ihre Ohren, damit ihnen nichts entgeht. Mit den weißen Eseln geht es durch das Windischgarstner Tal."

Anmeldung: z. B. in der Nationalpark-Lodge in Windischgarsten oder im Nationalpark Panoramaturm

Kosten: Schüler 7,50 Euro, Erwachsene 11 Euro, Familien 22 Euro

Welche Übernachtungsmöglichkeiten gibt es rund um Hinterstoder?

"Für Naturfreunde ist das wirklich ein Paradies. Hier können Sie z. B. nächtigen in einem Wanderhotel im Jugendstil, direkt am 'Nationalpark Kalkalpen' in Windischgarsten mit Bergblick. Kostenloses Ausleihen von Schneeschuhen, tolles Panorama und Wohlfühlsauna, Halbpension mit regionalen Produkten ab ca. 65 Euro pro Person im Doppelzimmer.

Einfacher gehalten ist die Selbstversorgerhütte am 'Hengstpass' im 'Nationalpark Kalkalpen', direkt auf der Passhöhe mit einer gemütlichen Stube mit Kaminofen sowie einer Feuerstelle zum Grillen. Ein idealer Ausgangspunkt für Wanderungen und Schneeschuhtouren. Ab 21 Euro pro Person. Die Zufahrt mit dem Pkw ist möglich.

Außerdem gibt es Pensionen, teils mit vier Blumen, der höchsten Kategorie. Da ist für jeden etwas dabei. Zum Beispiel Wohnen auf einem Biobauernhof mit großzügigem Wellnessbereich, Dampfsauna und Heu-Bett in Edlbach bei Windischgarsten. Ab 31 Euro pro Person mit Frühstücksbuffet."

Welche kulinarischen Tipps hat Annette Eckl für die Region?

"Am besten schmeckt es natürlich nach einer Schneeschuh- oder Winterwanderung auf einer Hütte oder Alm. Immer gut ist eine wärmende Kaspressknödelsuppe oder ein Suppeneintopf mit Rindfleisch oder auch Ripperl, ein 'Brat'l in da Rein' oder die Brotzeitklassiker Schmalzbrot oder Verhackertbrot.

Besonderheiten der Region sind z. B. das Fleisch vom Kalkalpen-Bio-Rind, Wildgulasch oder der sogenannte 'Rosenauer Quellfisch vom Hengstpass'. Das sind Lachsforelle und Saibling, die im frischen Quellwasser zu Hause sind. Die gibt es zubereitet in verschiedenen Variationen.

Die Klassiker für alle Fans von Süßspeisen sind Bauernkrapfen, Heidelbeerpalatschinken und Kaiserschmarrn, wobei natürlich jeder auf der Hütte sagt, dass seiner der Beste ist.

Bio-Obstsäfte aus dem 'Nationalpark Kalkalpen', z. B. Holunder oder Birne, oder Zirbenschnaps runden das Ganze ab."


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