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Service Auto Hohe Spritpreise - benzinsparend Auto fahren

Diesel und Benzin sind aufgrund gestiegener Ölpreise und des Krieges in der Ukraine teuer wie nie. KFZ-Meisterin Sonja Jeschke gibt Tipps, wie Sie mit einer Tankfüllung möglichst weit kommen. Wer benzinsparend Auto fährt, schont nicht nur den Geldbeutel, sondern auch die Umwelt.

Stand: 17.03.2022

Auto beim Tanken | Bild: BR/dpa-Bildfunk/Jens Büttner

Bei den derzeit hohen Preisen für Diesel und Benzin, aber auch der Umwelt zuliebe, ist es eigentlich am besten, das Auto stehen zu lassen und Alternativen wie Fahrrad, öffentlichen Nahverkehr, Bahn oder Fernreisebusse zu nutzen. Aber das ist in der Praxis nicht immer möglich. Sie können jedoch bei jeder Fahrt Kraftstoff sparen, wenn Sie ein paar Dinge beachten.

Benzinsparender Fahrstil

  • Geben Sie beim Anfahren wenig Gas und schalten Sie schnell in den 2. Gang.
  • Fahren Sie untertourig, das heißt, schalten Sie frühzeitig in höhere Gänge (ab etwa 2000 U/Min). Falls Sie ein Automatik-Auto fahren, nutzen Sie den Eco-Modus, in dem die Schaltintervalle kürzer und die Drehzahlen niedriger sind. Das bringt eine Kraftstoffersparnis von 10 bis 20 Prozent und schont zudem den Motor.
  • Drücken Sie beim Beschleunigen das Gaspedal maximal zu zwei Drittel durch.
  • Fahren Sie vorausschauend und halten Sie möglichst viel Abstand zum Vordermann, denn so müssen Sie nicht so häufig abrupt bremsen und danach wieder anfahren. Bremsen vergeudet Energie, Anfahren verbraucht besonders viel Sprit. Mit vorausschauendem, nicht aggressivem Fahrstil können Sie bis zu 20 Prozent Sprit einsparen. Zudem ist es sicherer, vorausschauend und mit größerem Abstand zu fahren.
  • Lassen Sie beim Bremsen so lange wie möglich einen Gang eingelegt und nutzen Sie die Motorbremswirkung. Fast alle Autos haben eine sogenannte Schubabschaltung, wenn mit eingelegtem Gang kein Gas gegeben wird. Das bedeutet, dass kein Kraftstoff mehr eingespritzt wird.
  • Meiden Sie Kurzstrecken, denn der Motor erreicht erst nach etwa fünf Kilometern seine Betriebstemperatur und der meiste Kraftstoff (bis zu 40 Liter pro 100 Kilometer) wird bei kaltem Motor verbraucht. Kurzstrecken beanspruchen zudem auch den Motor übermäßig.

Tipp: Tempomat verwenden

Verwenden Sie bei gleichmäßigem Verkehr auf Autobahnen oder Landstraßen den Tempomat. Dadurch fahren Sie gleichmäßiger und sparen so Kraftstoff.

Im Leerlauf Motor ausschalten

Schalten Sie bei voraussichtlichen Standzeiten von über 30 Sekunden (beispielsweise im Stau, an einer gerade auf Rot geschalteten Ampel oder an Bahnübergängen) den Motor aus. Ein Fahrzeug im Leerlauf verbraucht bis zu 1,5 Liter pro Stunde. Das Neustarten verbraucht etwa so viel Treibstoff wie 30 Sekunden Leerlauf.
Übrigens: Das Auto im Winter im Leerlauf warmlaufen zu lassen, ist verboten.

Sitzheizung, Klimaanlage & Co sinnvoll nutzen

Schalten Sie nur diejenigen Verbraucher ein, die sie wirklich benötigen. Alle Stromverbraucher, beispielsweise Klimaanlage, Sitzheizung, Radio, Scheibenwischer oder Scheinwerfer, verbrauchen nämlich auch Sprit. Eine eingeschaltete Klimaanlage kann im Stadtverkehr einen Mehrverbrauch von etwa 1,8 Liter pro 100 Kilometer verursachen.
Wichtig: Sparen Sie nicht an Ihrer Sicherheit, indem Sie beispielsweise Scheinwerfer oder Scheibenwischer nicht einschalten, um Sprit zu sparen!

Bei höheren Geschwindigkeiten: Fenster schließen

Bei höheren Geschwindigkeiten (über 50 km/h) erhöht sich der Kraftstoffverbrauch aufgrund von Luftströmungen, wenn Sie mit geöffneten Scheiben oder offenem Schiebedach fahren.

Richtiger Reifendruck

Überprüfen Sie regelmäßig den Luftdruck Ihrer Reifen, denn bereits 0,2 bar zu wenig Luft erhöhen den Benzinverbrauch um bis zu 2 Prozent, bei 0,3 bar sogar um bis zu 10 Prozent.
Der richtige Reifendruck ist zudem für die Fahrsicherheit von enormer Bedeutung.
Und die Reifen verschleißen schneller, wenn Sie über einen längeren Zeitraum mit zu geringem Reifendruck fahren.

Tipp: Energiespar-Reifen

Mit Energiespar-Reifen (Eco-Reifen) können Sie bis zu 0,5 Liter Treibstoff pro 100 Kilometer einsparen. Diese Reifen sind zwar teurer als herkömmliche. Aber je nachdem, wie viel Sie fahren, amortisiert sich der Preis im Laufe der Zeit, gerade bei den derzeit hohen Spritpreisen.

Beladung minimieren

Fahren Sie keinen unnötigen Ballast im Auto spazieren, denn je beladener das Auto ist, desto mehr Sprit verbraucht es. 100 Kilo Mehrgewicht erhöhen den Kraftstoffverbrauch um bis zu 0,3 Liter pro 100 Kilometer.

Aufbauten nur, wenn nötig

Lassen Sie Aufbauten, wie Dachboxen oder Fahrradständer, nicht dauerhaft an Ihrem Auto, denn diese wirken sich negativ auf den Spritverbrauch aus. Ein Fahrraddachständer ohne Fahrrad erhöht den Verbrauch bei Tempo 130 um etwa 5 Prozent, mit Fahrrädern sogar um etwa 30 Prozent.

Regelmäßige Wartung

Lassen Sie Ihr Auto regelmäßig warten, denn auch Verschleiß wirkt sich negativ auf den Spritverbrauch aus. So erhöhen beispielsweise kaputte Zündkerzen oder verdreckte Luftfilter den Verbrauch.
Auch regelmäßige Ölwechsel senken den Verbrauch.

Mit einem angepassten Fahrstil, regelmäßiger Wartung, optimalen Reifendruck und möglichst wenig Zusatzgewicht oder Aufbauten lässt sich beim Autofahren Sprit sparen. Auch beim Tanken können Sie sparen, denn die Preise an den einzelnen Tankstellen variieren stark, auch im Tages- und Wochenverlauf.

Gute und sichere Fahrt wünschen Sonja Jeschke und "Wir in Bayern"!


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