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Zwischen Allgäu und Bregenzerwald Im Naturpark Nagelfluhkette

"Herrgottsbeton", sagen die Allgäuer im Volksmund zum Nagelfluh. Tatsächlich wirkt die Oberallgäuer Landschaft zwischen Immenstadt und Balderschwang auf den ersten Blick, als hätte jemand Betonbrocken in die Wiese geworfen.

Stand: 31.07.2018 | Archiv

Ein Film von Brigitte Kornberger

Schlamm und Kiesel wurde in Jahrmillionen zu festem Gestein - dem Nagelfluh.

In Wirklichkeit hat die Natur das Gestein geformt, nach dem ein ganzer Landstrich benannt ist. Mittendurch läuft die deutsch-österreichische Staatsgrenze, die auch die Grenze zwischen dem Allgäu und Vorarlberg ist. Weil die ebenso schöne wie eigenwillige Landschaft eines besonderen Schutzes bedarf, der nicht an der Grenze aufhören darf, wurde 2008 der Naturpark Nagelfluhkette eröffnet, der erste grenzüberschreitende Naturpark von Deutschland und Österreich.

Die Filmemacherin Brigitte Kornberger, die auch im Allgäu lebt, hat festgestellt, dass das gemeinsame Projekt die Menschen beidseits der Grenze einander näherbringt. Den Naturpark nehmen beide Seiten sehr ernst und auch bei vielen Einheimischen hat hinsichtlich Naturschutz ein Umdenken stattgefunden: Älpler, die hier seit Jahrhunderten ihr Vieh weiden lassen, sind bereit, ihre Wiesen schonend zu bewirtschaften und lassen sich auch in Projekte einbinden.

Florian Fuchs hilft mit seiner Art der Beweidung dem Apollofalter, der vom Aussterben bedroht ist.

So kümmert sich ein junger Vorarlberger Älpler mit einer Naturpark-Rangerin um den seltenen Apollofalter, der um seine Nagelfluh-Felsen flattert, eine Allgäuer Bäuerin zeigt Schulkindern, wie aus Milch Käse wird.

Den ganzen Sommer über lebt die Familie von Florian Fuchs auf der Lochalpe. Die Milch ihrer Kühe verarbeiten sie hier oben.

Aber auch die vielen Menschen, die jedes Jahr bei ihnen Urlaub machen, müssen sensibilisiert werden, dass der Naturpark Nagelfluhkette mehr ist als ein Sport- und Freizeitparadies.


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