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Unter unserem Himmel | 12.05.2024 Handgemacht - Werkstätten in Regensburg

In Regensburg konnten sich einige alte Handwerksbetriebe halten. Seitdem die Altstadt zum Weltkulturerbe zählt, kommen auch neue hinzu. Manche mit Ladenbetrieb, in denen man die handgemachten Waren anschauen und kaufen kann.

Stand: 12.05.2024

Alte Tradition: Christine Rauscher und Tochter Mathilda beim Vergolden von Uhrzeigern.  | Bild: BR

Ein Film von Annette Hopfenmüller

Die Filmautorin Annette Hopfenmüller und ihr Team machen einen Streifzug durch Regensburg und seine Betriebe und lernen leidenschaftliche Handwerksleute kennen, die Bürsten machen, Hoteltürme mit Comics bemalen, riesige Turmuhren herstellen, Messer schleifen, dreistöckige Hochzeitstorten backen und alten Handdruck mit neuen Ideen aufpeppen.

Waltraud Ernst führt zusammen mit Enkelin Sophie Jäger die Bürstenbinderei Ernst.

In der Altstadt beeindrucken Ladenwerkstätten wie „Messer Birzer“ und die Damen von „Bürsten Ernst“ mit alter Handwerkskunst, die anderswo längst ausgestorben ist, und auch im Szeneviertel Stadtamhof findet man viele alte Betriebe wie die „Schuhmacher Brosi“.

Christine Rauschers Familie produziert seit über hundert Jahren Turmuhren für die ganze Welt, von Regensburg bis Saudi-Arabien. Sie und ihre Monteure erklimmen für die Wartung des sechs Meter großen Zifferblatts den Rathausturm und entführen in ihre Werkstätten, wo die barocken Turmuhren entstehen.

Zuckerbäckerin Christine Bergmayer präsentiert eine von ihr kreierte Hochzeitstorte.

Die Torten der Zuckerbäckerin Christine Bergmayer sind nicht nur ein Gaumenschmaus - die Entstehung ist auch eine Augenweide. Die Konditormeisterin und Food-Stylistin entführt in eine süße Welt voll zuckriger Kunstwerke: Da werden Zuckerhortensien bestäubt, Torten und feine Petit Fours fantasievoll dekoriert und es fließt reichlich Schokolade.

Der Maler und Bildhauer Günther Kempf bemalt einen zwölf Meter hohen Turm des Hotels Orphée mit frechen Comiczitaten und stellt in seinem urigen Werkstatthaus im Dorf Wolkering skurrile Holzskulpturen und seine Frauen- und Popart-dominierte Bilderwelt vor.

Handdruckerin Susanne Kauth in ihrer Werkstatt.

Susanne Kauth liebt ihre Handdruck-Ladenwerkstatt, denn hier kann sie dem alten Handwerk neues Leben einhauchen. Techniken wie Linoldruck oder Handpressendruck mit alten Lettern hat sie für ihre bedruckten Objekte und Postkarten völlig entstaubt und mit Wortspielen neu definiert.

Außerdem zeigt die Perlstrickerin Claudia Flügel-Eber in ihrem Vintage-Ladencafé die längst vergessene Technik des Strickens von filigranen Handtäschchen, wie sie die Dame in den 1920er-Jahren getragen hat.


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