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Unter unserem Himmel | 14.08.2022 A Trumm vom Paradies - Das Straubinger Gäubodenvolksfest

Niederbayerisches Bier, gegrillte Donaufische und feines Ochsenfleisch aus dem Gäuboden: Für die Straubinger ist das Volksfest trotz der großen Dimension immer noch ihr Fest, bei dem Familien und alte Bekannte sich gemütlich auf eine Halbe Bier treffen. Es ist „ein Trumm vom Paradies“ geblieben, wie es der Dichter Max Peinkofer einmal nannte.

Stand: 14.08.2022 | Archiv

Ein Film von Julia Seidl   

Wenn in Straubing das Gäubodenvolksfest beginnt, dann ist halb Niederbayern unterwegs: Über eine Million Besucher in elf Tagen – nach der Wiesn gilt das Gäubodenfest als das zweitgrößte Volksfest in Bayern. 1812 von König Maximilian I. Joseph ins Leben gerufen, war es zunächst nur ein Landwirtschaftsfest, auf dem die Viehzüchter ihre schönsten Tiere präsentierten. 

Steckerlfische von Johann Mayer

Mittlerweile findet man auf dem Festplatz 120 Geschäfte auf 2,5 Kilometer – darunter auch die Steckerlfische von Johann Mayer. Sie sind besondere Leckerbissen, die der letzte Donaufischer Bayerns selbst zubereitet. Während der Festzeit ruhen seine Boote, denn der Chef lässt sich nicht nehmen, jeden Tag selbst an seinem Stand zu verkaufen.

Ein Fest für Groß und Klein - über eine Million Besucher kommen in 11 Tagen

Sieben Zelte, 24.000 Sitzplätze, 650.000 verkaufte Maß Bier: Der Festbetrieb ist eine logistische Leistung. Bärbel Beck, die einzige Festwirtin auf dem Platz, ist normalerweise Chefin im Straubinger „Hotel Wittelsbach“. Schon im Juli laufen an ihrer Rezeption die Telefone heiß für Tischreservierungen in ihrem Zelt, der „Ochsenbraterei Beck“. Den Überblick bewahren, das muss sie auch während der Festzeit, wenn Tausende von Gästen in ihr Zelt strömen. Mehr als fünf Stunden Schlaf kriegt sie in dieser Zeit selten. Trotzdem liebt sie ihre Arbeit und das Volksfest.

Nur zur Festzeit kommt das Ehepaar Klaus und Joana Wagner nach Straubing. Die temperamentvolle Brasilianerin arbeitet mit ihrem deutschen Mann als Bedienung und zusammen tingeln sie von Volksfest zu Volksfest in Bayern – vier Monate lang fast ohne Pause. Ein Knochenjob, mit dem sie sich ihr Traumhaus in Brasilien und acht Monate Urlaub im Jahr finanzieren.

Die Dokumentation von 2007 porträtiert Niederbayerns großes Volksfest.

Erstsendung am 12.08.2007


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