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Eines der teuersten Gewürze der Welt… Anbauversuch mit Safran

Safran in Bayern ernten? Barbara Krasemann ist überzeugt, dass es funktioniert. Nur vielleicht nicht im ersten Jahr. Denn Safran blüht spät. Erst Mitte Oktober öffnen sich seine Blüten. Und dann muss das Wetter mitspielen…

Stand: 22.06.2018 | Archiv

Safran in Bayern | Bild: BR

Bestellung im Internet

Bei einem Safrananbauer aus Österreich hat die Gärtnerin den Herbstkrokus bestellt. Die Vorfreude ist groß, als das Paket kommt:

"Ich habe noch nie in meinem Leben Safran-Knollen in der Hand gehabt, das fühlt sich an wie Weihnachten und Geschenke auspacken."

sagt Barbara Krasemann

200 Knollen für ein Beet

Das Beet hat die Gärtnerin deshalb spatentief gelockert und zudem viel sandigen Oberboden eingearbeitet. Das sorgt für ausreichend Luft an den empfindlichen Knollen. Dann müssen die Krokusse, deren botanischer Name Crocus sativus lautet mindestens 10, besser 15 cm tief in den Boden. Nur dann wachsen sie richtig und bilden viele Tochterknollen – zumindest ist das Nachzulesen in Büchern und im Internet. Ob es stimmt, werden die nächsten Jahre zeigen. Insgesamt kostet der Versuch die Gärtnerin viel Arbeit und 125 Euro, denn so viel muss man für 200 Knollen bezahlen.

Der Safran blüht!

11 Wochen später, Ende Oktober, blüht der Safran. Nur leider bei weitem nicht so üppig, wie erhofft. Jeden Tag zeigen sich einzelne Blüten, mal zwei, mal drei, aber kein richtig üppiges Feld. Bis zum 25. Oktober:

"Zugegebenermaßen ist das heute die größte Ernte mit sage und schreibe 18 Blüten, wenn ich richtig gezählt habe. Das mal drei Narben, da kommt schon eine Menge zusammen. Ich schätze mal 0,1 Gramm? Das wäre schon toll!"

Barbara Krasemann

Ernte

Barbara Krasemann pflückt die ganze Blüte, seziert wird die erst vor dem Trocknen. Jede einzelne Blüte wird von Blütenblättern und Staubgefäßen befreit, dann kommen die Fäden in den Dörrautomaten. Bei knapp 40 Grad trocknet der Safran.

Und dann folgt der spannendste Moment. Mit einer Laborwaage wird gemessen. Das Ergebnis der heutigen Ernte: 0,157 Gramm. Und insgesamt?
‚Natürlich komm ich nicht auf 1 Gramm, aber 0,4-0,5 Gramm dürften es schon sein. Das ist für mich schon ganz viel!‘ sagt Barbara Krasemann.
Kauft man Safran, kostet 1 Gramm etwa 10 Euro. Für den Preis der Knollen hätte Barbara Krasemann 12 Gramm Safran kaufen können. Und trotzdem ist die Gärtnerin zufrieden und hofft auf noch viel größere Ernten in der Zukunft, denn Safran ist mehrjährig und vermehrt sich von Jahr zu Jahr – so zumindest die Theorie…

Kontakt

Barbara Krasemann
Dixenhausen 23
91177 Thalmässing

Telefon: 09173 78886