BR Fernsehen - quer


23

quer komplett Sendung und Kommentare vom 11.05.2023

Neuschwanstein und Weltkulturerbe // Bürgermeister lässt Brunnen trockenlegen // Wie viel Lärm tut München gut? // Was der Waschbär in Franken anrichtet – u. v. m. in dieser quer-Sendung:

Stand: 10.05.2023 13:43 Uhr

Neuschwanstein und Weltkulturerbe: Leben im Elfenbeinturm?

Der Freistaat will die Schlösser Ludwigs II. in die UNESCO Weltkulturerbe-Liste aufnehmen lassen. Doch in Schwangau, am Fuße des Schlosses Neuschwanstein, sind davon nicht alle begeistert. Die Gegner befürchten, dass dadurch noch mehr Touristen angezogen werden. Schon jetzt stünden weite Teile des Gebietes unter Schutz, wenn dann noch das Welterbe mit weiteren Auflagen dazu kommt, würden sie wie im Freilichtmuseum leben müssen und Bauprojekte noch schwieriger zu realisieren sein. Ganz im Gegenteil, sagen die Befürworter. Mit dem Titel könnten Tourismusströme besser gelenkt werden. Außerdem sei es die einzige Möglichkeit, die Landschaft mit dem Schloss dauerhaft für künftige Generationen zu erhalten. Kommenden Monat soll in einem Bürgerentscheid abgestimmt werden.

Angst vor der Haftung: Bürgermeister lässt Brunnen trockenlegen

Im oberfränkischen Oberkotzau hat Bürgermeister Stefan Breuer zwei Brunnen nach der Winterpause nicht wieder in Betrieb genommen. „Zu gefährlich“, heißt es. Wenn zum Beispiel ein Kind darin ertrinkt, könnte die Gemeinde haftbar sein. Viele Bürger können das nicht verstehen, schließlich sei noch nie etwas passiert. Tatsächlich können Kinder aber selbst in flachem Wasser ertrinken, und die Frage, wer in einem Unglücksfall haftet, stellt sich Gemeinden heute ganz anders: Es wird mehr geklagt, Gerichte nehmen Gemeinden verstärkt in die Pflicht. Und Bürgermeister achten besonders darauf, dass Bauten der Gemeinde abgesichert sind. Ist das gebotene Vorsicht oder ein Abwälzen des allgemeinen Lebensrisikos?

Nacht-Bar gegen Nachbar: Wie viel Lärm tut München gut?

Barbesitzer und Türsteher in München haben den Eindruck, dass Anwohner Lärm weniger gut tolerieren, vor allem nach dem Lockdown. Deshalb ermahnen verstärkt „Silencer- Türsteher“ die Leute vor den Bars, ruhig zu sein. Doch wenn alles nichts hilft, stehen Bars und Clubs vor dem Aus. Städte werden womöglich immer hübscher, glatter, spießiger - und die Nachtkultur steckt zurück. Woran könnte das liegen? Haben sich die Leute an Stille gewöhnt? Oder ist die Lärm-Wut ein Auswuchs der Gentrifizierung? Die Stadt hat zwar einen Nachtbürgermeister eingeführt, irrlichtert aber dennoch bei der Frage: Schöner Wohnen oder Nachtkultur erhalten?

Von wegen possierlich: Was der Waschbär in Franken anrichtet

Sie kamen vor etwa 90 Jahren aus den USA nach Deutschland, niedliche Waschbären. Da sie hier keine natürlichen Feinde haben, vermehrten sie sich rasant und sind auch in Mittel- und Unterfranken mittlerweile zur Plage geworden. Waschbären bedrohen heimische Tierarten, wie Birk- und Auerhühner, Sumpfschildkröten und Fledermäuse. Sogar vor Kröten mit giftiger Haut machen sie keinen Halt: Sie häuten die Kröten und fressen sie dann. Deshalb dürfen sie ganzjährig bejagt werden. In der vergangenen Jagdsaison haben Jäger in Bayern 5000 Waschbären geschossen, drei Jahre zuvor war es die Hälfte. Doch gestoppt werden konnte die Ausbreitung der Tiere nicht.

Wir freuen uns auf Ihre Kommentare

Diese und weitere Themen in der quer-Sendung vom 11.05.2023. Kommentieren Sie hier, auf facebook.com/quer, oder bei Twitter mit @BR_quer oder #BR_quer.


23

Kommentieren

Bruno Schillinger-Safob, Mittwoch, 17.Mai 2023, 21:24 Uhr

6. Lärmverbot - oder auch nicht (Hauptsache irgendwas beschlossen)

So "handelt" die Stadt Freiburg - nicht mal Wattebällchen

Vermutung Verwaltung geht so aggressiv gegen "Private" vor, weil man da seine Arbeitszeit im Warmen verschwenden, Strafen androhen kann, einen Ansprech"partner" hat, nicht Nachts ins Freie raus muss und die Anwohner nun abgespeist werden können

Bezahlsperre - Badische Zeitung Mi, 17. Mai 2023 17:31 Uhr
Freiburgs Ordnungsamt kann das neue Lautsprecher-Verbot in Parks wohl kaum durchsetzen
Der Freiburger Gemeinderat hat das Boxenverbot beschlossen – trotz Kritik, dass junge Menschen nicht angehört worden seien. Aber ist das Verbot nur ein zahnloser Tiger? OB Horn nährt diesen Verdacht.
Dietenbachpark, Stadtgarten, Moosweiher und die Wiese am Sandfangweg.
Der Gemeinderat hat das Lautsprecher-Verbot in städtischen Parks beschlossen – nach kontroverser Debatte. Doch es gibt auch Stimmen, die sagen, dass das Verbot ein zahnloser Tiger sein könnte. Oberbürgermeister Martin Horn nährte diesen Verdacht durch seine Äußerungen...

Andrea Susanne, Montag, 15.Mai 2023, 12:58 Uhr

5. Interessante Sendung - Danke!

Kann eine Sendung schöner beginnen als mit einem Blick auf Neuschwanstein?
- Verzeihung, Hohenschwangau -
Und dann noch 45 Min. fast ohne Klima-Themen - endlich mal.
Danke an Christoph Süß & das ganze Team!

Zum Bericht aus Oberfranken:
Leider ist es immer weniger möglich, risikofrei irgendwas als Gemeinde anzubieten.
Der WDR berichtete kürzlich von einem Fall beim Botanischen Garten in Solingen. Dort dürfen von Ehrenamtlichen gebackene Kuchen nur noch für den guten Zweck verkauft werden bei ausdrücklicher Gefahren-Warnung! - Kaum zu glauben : /

Und nächtlicher Lärm:
Naja. Wer feiert und dann irgendwann keine Lust mehr hat, geht einfach heim. Wer aber jede Nacht um-feiert wird unter dem eigenen Daheim, hat keine Chance, weder mit Reden noch mit Schallschutz oder Polizei … Ich bin nach über 10 Jahren aus meiner geliebten kleinen Wohnung in der Stadt ausgezogen (nicht München). Es war dort nicht mehr auszuhalten.

Bis in zwei Wochen, zur Jubiläumsshow :-)

Der alte Depp, Samstag, 13.Mai 2023, 04:55 Uhr

4. Nacht-Bar gegen Nachbar?

Ich weiß ja nicht so recht, was da gezeigt wurde. Also beispielsweise diese angeblich leise Herumstehenden. Leise wie Blätterrauschen? Mitten in der Stadt? Wenn man, so als Beispiel, Blätter mitten in der Nacht hört, und zwar am Feldmochinger See, dann herrscht vermutlich eine Windstärke über 6.
Und wenn es um Erfahrungen aus dem näheren Umfeld geht: hier „nebenan“ finden ab und an, vielleicht drei oder viermal im Jahr, Balkon-Feiern statt. Nicht für ein, zwei Stunden. Unter 36 fangen die nicht erst an. Und: deren Gespräche sind, so gegen 3 Uhr morgens, aus 100m Entfernung nur für Leute unverständlich, die sicher Probleme mit dem Gehör haben. Blätterrauschen? Das ist da überhaupt kein Thema. – Und da sollen Leute vor „offiziellen Vergnügungsstätten“ hinten anstehen?

Bruno Schillinger-Safob, Freitag, 12.Mai 2023, 15:41 Uhr

3. Wasser ist gefährlich

Irgendwie ist es nicht nachvollziehbar das alles auf Nummer Sicher gehen.
Die Stadt- Dorfbrunnen sind sicher viel ungefährlicher wie die vielen Tümpel, auch auf Grundstücken oder unbefestigten, nicht abgesperrten Bach- Flussufern. Diese sind meistens auch völlig unbefestigt und man rutscht da gerne rein. Während bei öffentlichen Bruno fast immer Personen rumstehen. Außer den Eltern die vermutlich telefonieren.

Als Nächstes werden dann sämtliche Laternen- Strommasten mit Schaumstoff gepolstert weil die Dauerhandyschauer dagegen rannten - wie oft genug gezeigt wurde. Auch Straßenbahnen/Busse, der gesamte Verkehr werden eingestellt aus demselben Grund.
Dazu wird ab sofort alles ebenerdig und stufenfrei gemacht - könnte ja jemand stolpern - weswegen die Berge auch eigeebnet werden.

Vermutlich gibt es bald Schilder "Achtung, Sie verlassen ihre Wohnung und damit ihren sicheren Bereich - Wenn sie durch diese Tür gehen, geschieht das auf ihr eigenes Risiko - Hals und Beinbruch"

  • Antwort von Bruno Schillinger-Safob, Montag, 15.Mai, 17:44 Uhr

    Nachtrag: Müssen wir dann auch die Winterfütterung der Vögel einstellen? Denn hier haben wir nicht selbst ausgesäte Sonnenblumen gefunden die vermutlich von den Nutznießern verloren worden sind.
    Kann es nun sein, das irgendwelche Nachbarn einem verklagen, weil "die durch uns bevorteilten Dritte" die Samen ausgesät haben?
    Vermutlich darf man auch nicht mehr die Tür aufhalten, weil der andere sonst dagegen laufen könnte.
    Führt man das alles fort, gibt es auch nichts to go mehr, auch keine heißen/kalten speisen (Eis gehört dazu) weil man sich damit gefährden könnte (alter US Hinweis: keine Tiere in Mikrowelle trocknen").
    Am Ende werden auch alle Messer (zu scharf), Gabeln (gefährliche Zacken) verboten und jeder bekommt bei Geburt seinen persönlichen Löffel verliehen.

    Die Welt wird immer dümmer!

  • Antwort von Der alte Depp, Montag, 15.Mai, 21:47 Uhr

    Also das mit dem Schild an der Türe, das geht ja überhaupt nicht. Weil: viel zu gefährlich! Das müßte ja ein zugelassener, offizieller, Türschildanbringer unter Beachtung sämtlicher Sicherheitsmaßnahmen montieren. Und das Schild bräuchte eine Gestaltung, welche jeder möglichen Lebensform die passende Warnung und dazu gehörende Verhaltensmaßregeln verstänclich unterbreitet. Sonst ich ja schon deshalb die nächste Klare absehbar.
    Aber selbst wenn das gelingen könnte: einfach eine Person in die Wohnung lassen, ja schon die Türe zu öffnen … wer wird da schon vorab wie gewarnt?
    Usw. usf.

    Hmmm… ein kleines Zitat? https://wiki.lspace.org/May_Contain_Nuts – erinnert mich an einen Filmtitel. „Nuts… Durchgedreht“. Also nicht PTerry und die Barbara wechselseitig. Aber … na ja, mit der Gesamtsituation …

pintobean, Freitag, 12.Mai 2023, 08:11 Uhr

2. unser eUmutti wirft schon wieder neue zwergstaaten

Damit die eU-Familie billig rund ums Schwarzmeer baden geh’n kann. Ballermänner_innen schaffen mittels Waffen. Eine eU-Beitrittsperspektive geht mit der Nato-Beitrittsperspektive einher, sie sollte gar Voraussetzung sein, da sonst jeder investierte Peso abgeschrieben werden kann. Immer müssen wir sehen, was immer das Wir auch sieht. Flüchtende_innen müssen selbst sehen wie sie zurecht kommen wenn sie ohne Schaufel zum Goldgraben nach Europa aufbrechen, da ist allein ein Handy kein geeignetes Werkzeug. Wo ein Perso nicht reicht geht’s ohne Reisepass mit Visum halt nicht weiter voran auf der Welt, es sei denn auf nach Berlin wegen der Vergangenheit der viergeteilten Stadt. -
Und beim Tourismus rund um die Schlösser ist auch noch viel mehr drin, was wiederum auf die Nachtruhe in den Städten geht und Städter vermehrt zum Schlossbau am Land treibt.