BR Fernsehen

quer ... durch die Woche mit Christoph Süß

Donnerstag, 11.05.2023
20:15 bis 21:00 Uhr

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Deutschland 2023

Neuschwanstein und Weltkulturerbe: Leben im Elfenbeinturm?
Der Freistaat will die Schlösser Ludwigs II. in die UNESCO Weltkulturerbe-Liste aufnehmen lassen. Doch in Schwangau, am Fuße des Schlosses Neuschwanstein, sind davon nicht alle begeistert. Die Gegner befürchten, dass dadurch noch mehr Touristen angezogen werden. Schon jetzt stünden weite Teile des Gebietes unter Schutz, wenn dann noch das Welterbe mit weiteren Auflagen dazukommt, würden sie wie im Freilichtmuseum leben müssen und Bauprojekte noch schwieriger zu realisieren sein. Ganz im Gegenteil, sagen die Befürworter. Mit dem Titel könnten Tourismusströme besser gelenkt werden. Außerdem sei es die einzige Möglichkeit, die Landschaft mit dem Schloss dauerhaft für künftige Generationen zu erhalten. Kommenden Monat soll in einem Bürgerentscheid abgestimmt werden.

Angst vor der Haftung: Bürgermeister lässt Brunnen trockenlegen
Im oberfränkischen Oberkotzau hat Bürgermeister Stefan Breuer zwei Brunnen nach der Winterpause nicht wieder in Betrieb genommen. "Zu gefährlich“, heißt es. Wenn zum Beispiel ein Kind darin ertrinkt, könnte die Gemeinde haftbar sein. Viele Bürger können das nicht verstehen, schließlich sei noch nie etwas passiert. Tatsächlich können Kinder aber selbst in flachem Wasser ertrinken, und die Frage, wer in einem Unglücksfall haftet, stellt sich Gemeinden heute ganz anders: Es wird mehr geklagt, Gerichte nehmen Gemeinden verstärkt in die Pflicht. Und Bürgermeister achten besonders darauf, dass Bauten der Gemeinde abgesichert sind. Ist das gebotene Vorsicht oder ein Abwälzen des allgemeinen Lebensrisikos?

Nacht-Bar gegen Nachbar: Wie viel Lärm tut München gut?
Barbesitzer und Türsteher in München haben den Eindruck, dass Anwohner Lärm weniger gut tolerieren, vor allem nach dem Lockdown. Deshalb ermahnen verstärkt "Silencer-Türsteher“ die Leute vor den Bars, ruhig zu sein. Doch wenn alles nichts hilft, stehen Bars und Clubs vor dem Aus. Städte werden womöglich immer hübscher, glatter, spießiger – und die Nachtkultur steckt zurück. Woran könnte das liegen? Haben sich die Leute an Stille gewöhnt? Oder ist die Lärm-Wut ein Auswuchs der Gentrifizierung? Die Stadt hat zwar einen Nachtbürgermeister eingeführt, irrlichtert aber dennoch bei der Frage: Schöner Wohnen oder Nachtkultur erhalten?

Von wegen possierlich: Was der Waschbär in Franken anrichtet
Sie kamen vor etwa 90 Jahren aus den USA nach Deutschland, niedliche Waschbären. Da sie hier keine natürlichen Feinde haben, vermehrten sie sich rasant und sind auch in Mittel- und Unterfranken mittlerweile zur Plage geworden. Waschbären bedrohen heimische Tierarten wie Birk- und Auerhühner, Sumpfschildkröten und Fledermäuse. Sogar vor Kröten mit giftiger Haut machen sie keinen Halt: Sie häuten die Kröten und fressen sie dann. Deshalb dürfen sie ganzjährig bejagt werden. In der vergangenen Jagdsaison haben Jäger in Bayern 5.000 Waschbären geschossen, drei Jahre zuvor war es die Hälfte. Doch gestoppt werden konnte die Ausbreitung der Tiere nicht.

Neuschwanstein und Weltkulturerbe: Leben im Elfenbeinturm?

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Nacht-Bar gegen Nachbar: Wie viel Lärm tut München gut?

Von wegen possierlich: Was der Waschbär in Franken anrichtet.

Redaktion: Christoph Thees