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Lebenslinien - Der erste Sterne-Koch mit türkischen Wurzeln Ali Güngörmüs - Mein Griff nach den Sternen

Ali Güngörmüs erhält 1996, mit 29 Jahren, als erster Koch mit türkischen Wurzeln einen der begehrten Michelin-Sterne. In der Folge ist er ständig unterwegs, schreibt Kochbücher und ist als TV-Koch bekannt und gefeiert – doch für seinen Erfolg zahlt er einen hohen Preis.

Stand: 08.11.2022 | Archiv

Ali Güngörmüs wird als eines von sieben Kindern in einem kleinen Dorf in Anatolien geboren. Seinen Vater bekommt er kaum zu Gesicht, denn der arbeitet als Schweißer in Deutschland. Als Ali zehn Jahre alt ist, zieht die ganze Familie zum Vater nach München.

Filminfo

Originalitel: Ali Güngörmüs - Mein Griff nach den Sternen (D, 2023)
Regie: Ralph Quinke und Reiner Holzemer
Redaktion: Christiane von Hahn
Länge: 45 Minuten
VT-UT, 16:9, stereo

Nach dem Hauptschulabschluss findet Ali eine Lehrstelle in einem bayerischen Traditionslokal, über die Berufsschule lernt er die Sternegastronomie kennen. Er ist sofort fasziniert, bewirbt sich und es geht schnell bergauf mit seiner Karriere. Ali kocht im Glockenbach, Tantris, Käfer und wird mit 27 Jahren zum "Aufsteiger des Jahres" gewählt.

Mit 29 geht er nach Hamburg und erkocht sich dort ein Jahr später als Patron im Le Canard Nouveau seinen ersten Stern. Er ist damit der erste Koch mit türkischen Wurzeln, der diese Auszeichnung bekommt. Es folgen Auftritte als Fernsehkoch und mehrere Kochbücher.

Ali (hinten Mitte) im Kreis seiner Familie in Ostanatolien.

Doch mit 31 Jahren dann die Quittung für sein erfolgreiches, aber stressiges Leben: Herzrasen, Atemnot und Todesangst. Diese Symptome begleiten ihn die nächsten Monate, die Ärzte finden nichts. Ihm wird klar: Er lebt nur noch für die Arbeit.

Zeit für Familie und für sich bleibt nicht. Nach und nach schafft er es, sein Leben in etwas ruhigere Bahnen zu lenken.


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