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Frostiges Vergnügen (Dach)Zelten im Winter

Die Landschaft tief verschneit, das Thermometer deutlich unter Null – und dann im Zelt schlafen? Winterzelten auf dem Autodach , im ersten Stock sozusagen, hat eine neue Anhängerschaft gefunden. Der Schmidt Max gehört dazu…

Stand: 16.02.2019 | Archiv

Erfunden haben's – die Italiener, und zwar schon in den 50er Jahren. Seit ein paar  Jahren steht das Dachzelt wieder hoch im Kurs. Eine Bewegung mit immer mehr Ausrüstern, Verleihern, Gruppen in den sozialen Netzwerken und in Deutschland seit kurzem sogar mit Festivals und Camps. Kein Wunder – schließlich ist ein Zelt auf dem Autodach in zwei Minuten aufgebaut. Und im Winter muss niemand Heringe in den gefrorenen Boden  hämmern, von unten dringt weniger Kälte ein und der Ausblick von oben auf eine verschneite Landschaft ist einfach nur gigantisch.

Dachzeltnomaden

Sie nennen sich die Dachzeltnomaden – eine mittlerweile auf 12.000 Menschen angewachsene Gemeinschaft. Mehrmals im Jahr treffen sie sich auf großen Festivals und gemütlichen Camps in ganz Deutschland. Sogar im Winter. Ihr Gründer Thilo Vogel betreut eine Webseite und soziale Netzwerke rund um das Thema. Wer sich fürs Übernachten auf dem Autodach interessiert, findet dort viele Tipps zur Ausrüstung, eine Liste von Verleihern oder mal ganz pragmatisch "Unterwegs duschen?" – eine Ideensammlung mit 35 Möglichkeiten. Die Dachzeltnomaden treffen sich wieder vom 16. bis 19. Mai am Brombachsee in der Nähe von Nürnberg.

Schlafzimmer auf dem (Auto)Dach

Alles, was Sie fürs Dachzelten brauchen ist ihr Auto und ein passender Gepäckträger. Das Dachzelt können Sie kaufen – oder erst mal mieten und ausprobieren. Schließlich gibt es Vieles zu entscheiden: die Größe des Aufbaus -  für zwei Personen oder gleich für die vierköpfige Familie?  Hartschalen – oder  lieber Klappdach-Ausführung? Mit oder ohne Fenster? Wie dick und aus welchem Material soll die Matratze sein? Und - wer braucht eine Thermohaube?

Wärme-Tipps von Winter-Dauer-Dachzelterin Rebecca Roß

  • Thermohaube für das Zelt
  • Mesh-Unterlage unter die Matratze, die die Luftzirkulation ermöglicht und so  das Schwitzwasser reduziert.
  • Schaffelle auf die Matratze
  • ein paar zusätzliche Fleecedecken, die schneller trocknen als Baumwolle
  • Decke ohne Baumwollbezug verwenden
  • und natürlich auch die gute, alte Wärmeflasche
  • Vor dem Schlafengehen ein reichliches Abendessen: Wer hungrig ist, friert schneller!

Auf dem eigenen Auto schlafen – nur wo?

Auch im Winter haben einige Campingplätze geöffnet – zum Teil sogar mit Saunabereich.
Inzwischen gibt es  mehrere Apps, mit denen man entlang seiner Route Stellplätze findet.
Der Schmidt Max hat unter anderem den Stellplatzführer von "Landvergnügen" getestet: Dabei kauft man mit dem Buch eine Jahres-Vignette. Mit diesem Stellplatz-Pickerl darf man kostenlos eine Nacht bei etwa 600 Bauernhöfen, Winzern oder Gutshöfen verbringen. In den Hofläden kann man überall Selbstgemachtes einkaufen. Der Schmidt Max hat auf dem Daxlberg in Riedering vorbeigeschaut – einem Bauernhof mit Milchvieh, Katzen, Hunden, Hühnern und zehn Eseln.


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