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TV-Ungarn Hartes Training für echte Kerle

Holzfällerarbeiten und Forstwirtschaft - das sind die großen Leidenschaften von Zoltán Bozsó, der vor einigen Jahren Lust bekam, an Holzfällerwettkämpfen teilzunehmen.

Von: Zsuzsa Sári

Stand: 25.05.2014 | Archiv

Zoltan Bozso beim Baumfällen | Bild: BR

Sieger des Turniers der Holzfäller der südlichen Tiefebene war auch heuer jene Mannschaft, die den Unternehmer Zoltán Bozsó, der einen Holzfällerbetrieb leitet, zu ihren Mitgliedern zählt.

Zoltán Bozsó

In der Disziplin Montage montiert er erst die Schneidevorrichtung der Motorsäge mit hexenhafter Geschicklichkeit ab, dann wieder an. Das muss er wöchentlich 100 bis 150 Mal üben, damit die Routine kommt.

"Für mich hat sich die Methode bewährt, dass ich nicht auf einmal viel, sondern täglich 20 Mal übe, damit sich die Hand an all die Griffe gewöhnt, wie man die Schraubenmutter oder die Scheibe oder die Kette mit einer Handbewegung abnehmen muss."

Zoltán Bozsó

Bei einem klassischen Holzfällerwettbewerb sind Aufgaben durchzuführen, für die die Arbeiten im Wald Modell stehen.

"Mit diesen in das Holz gebohrten Knorren wird gezeigt, wie präzise die Wettkampfteilnehmer die Zweige vom Baumkörper abschneiden können."

Zoltán Bozsó

Zoltán hat sich in Ópusztaszer das Zuhause seiner Träume errichtet. Im Hof ist die Übungsanlage, auf der er sich für die Wettkämpfe vorbereitet.

"Auch meine Mutter hat sich damit beschäftigt. Mein Großvater hat in einer Forstwirtschaft gearbeitet und daher kam die Idee, dass ich mir das Holzfällen zum Beruf mache. Es mag seltsam klingen, dass es mir nicht reicht, den ganzen Tag über draußen im Wald zu sein, und wenn ich nach Hause komme, noch Holzscheiben schneide und mit der Axt arbeite, aber so ist es nun einmal. Ich gehe eben nicht angeln oder auf die Jagd, sondern das ist mein Hobby."

Zoltán Bozsó

Vor einigen Jahren wurde er im Internet auf Videos aufmerksam, die das Sport-Holzfällen, "Timbersports", populär machen. Bei einem Turnier im vergangenen Jahr fiel er auch den Mitgliedern der ungarischen Nationalmannschaft auf, und sie unterstützten ihn mit Ratschlägen.

"Das ist schon eine modernere Methode des Holzfällens. Hier gibt es moderne Geräte, präzise Äxte, Sägen, alles speziell dafür entwickelt."

Zoltán Bozsó

Mit einer solchen Axt schneidet man sich nicht nur ins Bein, sondern sie trennt das Bein mit einem Schlag ab. Deshalb werden Kettenstrümpfe getragen.

"Diese Axt ist so scharf, mit der kann man sich rasieren."

Zoltán Bozsó

Zoltán schneidet beim Wettkampf den Baum immer unter sich.

"Ich rate niemandem, das zu Hause so zu machen! Ich habe auch so damit begonnen, dass ich mit einer unscharfen Axt präzise Schläge auf eine Stelle ausführe. Und wenn ich sehe, dass das funktioniert, erhöht man die Schärfe der Axt. Jetzt bin ich schon so weit, dass ich mit den besten Äxten arbeite."

Zoltán Bozsó

In zwei Minuten muss man mit dem Holzblockspalten im Stehen fertig sein, andernfalls wird der Teilnehmer ausgeschlossen.

"Das Wichtigste beim Timbersports sind lockere Gelenke und lockere Muskeln. Man schlägt also nicht krampfhaft auf das Holz ein, sondern muss verschiedene Techniken anwenden, damit man die Aufgabe mit möglichst geringem Kraftaufwand lösen kann. Diese Art des Holzfällens hat damit begonnen, dass der Baum nicht unten umgeschnitten wird, sondern mit einer bestimmten Methode eine Art Bretter im Baum angebracht wurden. Wir nennen das: Taschen in den Baum schneiden. Darauf legte man dann diese Bretter, und so umkreiste man den Baum, wenn es sein musste, in zehn Metern Höhe."

Zoltán Bozsó

Zoltán Bozsó kämpft darum, mit seiner Leistung bei der Vorentscheidung im Juli in das 4-köpfige Team zu kommen, das Ungarn bei der heurigen Timbersports-Weltmeisterschaft vertreten wird.


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