BR Fernsehen - Abendschau


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Elektro-Nostalgie Fusionen - die 50er und 60er

Die Technik-Trends, von denen die Menschen sich in der Mitte des 20. Jahrhunderts begeistern ließen, mögen aus heutiger Sicht wenig spektakulär wirken. Doch es war damals wirklich eine Sensation, als das Radio in Koffergröße daherkam!

Stand: 14.11.2014

Historische Fernseher, Radios und Radiowecker | Bild: picture-alliance/dpa

Klassiker im Koffer

In den 50er-Jahren längst ein Klassiker - und weiter extrem beliebt: der Radioempfänger. Zwar waren große Röhrenradios wie der "Loewe Opta Rheinkönig" ganz schön teuer - musste man aber haben!
Aus den USA schwappte dann in den späten 50ern ein neuer Radiotrend zu uns herüber: das Kofferradio. Man nahm es auch gern in Kauf, dass diese Transistorradios noch relativ schwer waren - sie wurden trotzdem mitgeschleppt.

Trendige Tonmöbel

Bereits in der Mitte des letzten Jahrhunderts fand man es schick, verschiedene Geräte in einem zusammenzufassen - wie bei den heutigen Smartphones. Wenn auch mit kleinen Abstrichen: Es waren meist nicht mehr als zwei Funktionen, die vereint wurden. Und tragbar waren die zwar schon, aber nur, wenn noch jemand mithalf.

Dafür sahen sogenannte Musiktruhen oder Musikschränke extrem - heute würde man sagen: "stylish" aus. Wer so ein Möbel sein eigen nennen konnte, war mindestens so cool wie ein Besitzer eines eleganten Nierentisches oder einer Einbauküche. Doch Äußerlichkeiten sind nicht alles, nein, die Funktion zählt! Radio und Plattenspieler in einem, das war in den 50er- und 60er-Jahren die Krönung der Unterhaltungs-"Elektronik". Ein ähnlicher Technik-Trend, der aber nicht ganz so weit verbreitet war, war die Kombination aus Fernseher und Radio in einem Schrank.

Frühe Flimmerkisten

Ja, aus heutiger Sicht mag es seltsam klingen, aber nicht jeder Haushalt (geschweige denn jedes Zimmer) hatte damals ein TV-Gerät. Kein Wunder, wenn man bedenkt, dass so ein Fernseher locker das Drei- bis Fünffache eines normalen Monatsgehaltes kostete.
Außerdem gab es zunächst gar nicht so viel zu sehen... Erst 1954 ging das "Deutsche Fernsehen" unter dem Dach der ARD an den Start, das Österreichische Fernsehen gab es ab 1955, ab 1961 startete ARD2, das ZDF nahm 1963 den Sendebetrieb auf.
Doch die TV-Empfänger mit so wunderschönen Namen wie "Saba Schauinsland WII" entwickelten in wenigen Jahren so eine Anziehungskraft, dass der Siegeszug des Fernsehers nicht aufzuhalten war.


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