BR Fernsehen

Die große Passion

Pieta. Weitere Bilder finden Sie unter www.br-foto.de. | Bild: © BR/Benedikt Geisenhof/ if... Cinema

Freitag, 06.04.2012
22:50 bis 01:15 Uhr

BR Fernsehen
Deutschland 2011

Vorhang auf für Oberammergau. Die Passionsspiele gehen 2010 in ihre 41. Runde und es gibt jede Menge zu tun für die Bewohner des 5000-Seelen-Ortes. Seit ihre Vorfahren vor 377 Jahren gelobt hatten, als Dank für die Verschonung vor der Pest, die Passionsgeschichte alle zehn Jahre aufzuführen, wird in Oberammergau in ganz großem Stil Theater gemacht. Doch zwei Jahre vor der Premiere 2010 plagen die Oberammergauer massive Geldsorgen. Das sechsstündige Passionsspiel soll zwar die Haushaltskasse sanieren, kostet aber auch Millionen. Auf die große Festivalbühne am Dorfrand darf nur, wer in Oberammergau geboren wurde oder seit mindestens 20 Jahren dort lebt. Spiellleiter Christian Stückl fährt mit Jesus, Judas und den anderen Hauptprotagonisten zur Einstimmung nach Israel, während zu Haus Hunderte von Kostümen angefertigt, Musik komponiert und Bühnenentwürfe realisiert werden. Zudem gilt es sich mit Vertretern jüdischer Organisationen über die zeitgemäße Darstellung des Glaubens und die Frage "Wer hat Schuld an Jesus' Tod?" zu verständigen. Hunderte von Oberammergauern proben monatelang. Und mit ihnen stehen Schafe, Esel und Kamele auf der Bühne. Wenn dann nach allen Anstrengungen und monatelangen Vorbereitungen die Premiere vor versammelter geistlicher und weltlicher Prominenz und insgesamt 5000 Zuschauern ansteht, entwickelt sich rasch der besondere Zauber der Oberammergauer Passionsspiele. In über 100 Vorstellungen bringen die Oberammergauer opulente Bilder, monumentale Massenszenen und gewaltige Orchestermusik auf die Bühne.

"Ich wollte einen ebenso analytischen wie liebevollen Film machen, der der Arbeit und der epischen Dimension der Oberammergauer Passionsspiele angemessen ist und dabei immer wieder deutlich macht: 'Die größte Geschichte aller Zeiten' ist alles andere als einfach zu erzählen." Jörg Adolph Uraufführung auf dem Filmfest München 2011; Publikumspreis der Duisburger Filmwoche 2011; Rosenstrauß des Jahres 2011 der tz München; Stern des Jahres 2011 der AZ München

Regie: Jörg Adolph
Redaktion: Petra Felber