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Kontrovers - Die Story Morde nach Kriegsende: Judenhass im Hinterzimmer

Mittwoch, 10.01.2024
21:15 bis 21:45 Uhr

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2024

Kurz nach Kriegsende erschüttern zwei Mordfälle die jüdische Gemeinde in Regensburg. Im Dezember 1945 wird der 14-jährige Berek Goldfeier ermordet. Im April 1947 die vierköpfige Familie Brutmann. In beiden Fällen geht die Polizei von Raubmord aus, obwohl es deutliche Hinweise auf antisemitische Hass-Verbrechen gibt. Wieso ging die Regensburger Polizei den entsprechenden Hinweisen nicht nach?
Über 75 Jahre später stößt die Autorin Waltraud Bierwirth auf die alten Polizeiakten und begibt sich auf Spurensuche. Sie entdeckt nicht nur Ungereimtheiten in den Ermittlungen, sondern auch Verbindungen zwischen den Mordopfern und der Regensburger Polizei. Sowohl Berek Goldfeier als auch die Familie Brutmann wurden von den Nationalsozialisten ins Ghetto von Lodz deportiert. Und dort waren Regensburger Polizeieinheiten während des Zweiten Weltkriegs eingesetzt. Je tiefer sich Waltraud Bierwirth in die alten Polizeiakten gräbt, desto klarer wird, warum die Polizei möglicherweise kein Interesse an einer umfassenden Ermittlung der beiden Mordfälle hatte.

Redaktion: Birgit Kappel

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