BR Fernsehen

natur exclusiv Artisten im Wind - Milane und Weihen

Wiesenweihe | Bild: BR/TEXT + BILD Medienproduktion GmbH & Co. KG/Dietmar Nill

Samstag, 30.04.2022
16:15 bis 17:00 Uhr

  • Untertitel

BR Fernsehen
Deutschland 2017

Milane und Weihen sind heute vorwiegend auf Kulturland anzutreffen. Auch in einer von Menschenhand geschaffenen Landschaft existiert ein vielfältiges und ganz besonderes Leben. Doch die Bewirtschaftung mit immer größeren Maschinen, heftiges Düngen, um den Ertrag zu erhöhen und die damit verbundene mehrfache Mahd, haben so manches Beutetier verdrängt. Mäusejahre, die auf warme Winter folgen, gibt es immer wieder. Doch eine ganz wesentliche Beute, der Feldhamster, hat vielerorts keine Überlebenschance mehr. Ein Grund, warum der Bestand von Milanen und Weihen zurückging.
Lange war nicht sicher, ob die Wiesenweihe in unserer Kulturlandschaft überleben wird, denn ihr ursprüngliches Siedlungsgebiet sind die feuchten Streuwiesen, Moore und Niederungen. Doch die wurden entwässert und mit Getreide bebaut. Kein Platz mehr für Bodenbrüter wie die Weihen. Doch sie sind anpassungsfähig wie keine anderen. Die Wiesenweihe hat die Wintergerste-Felder für sich entdeckt und sich perfekt mit dem Wachstum dieses Getreides synchronisiert. So wurde aus einem seltenen Sonderling ein Leitorganismus für eine vom Menschen geprägte Landschaft und aus Feldern, Rainen und Wiesen Lebensraum für neue Arten.

Als Musterbeispiel für artistisch-fliegerisches Können und Neubürger der Feldflur wird die Wiesenweihe zur zentralen Figur dieser Dokumentation. Dass sie in ihrem Winterquartier, dem Senegal, zu einem anderen Vogel wird, mit neuen Feinden und anderen Ernährungsgewohnheiten, macht ihre Geschichte zusätzlich spannend.
Für die Kornweihe ist Deutschland nur das Winterquartier. Die Rohrweihe gehört jedoch zu den Verlierern. Durch die Entwässerung von Sumpfgebieten findet sie nahezu keinen Brutplatz mehr. Ebenso anpassungsfähig wie die Wiesenweihe ist der Rotmilan. Die weltweit größte Population lebt in Deutschland.
Die Dokumentation zeigt in bestechenden Bildern, wie die Artisten im Wind leben, dass der Rotmilan ein Müllsammler ist, dass die Verwandtschaft der Wiesenweihen mit einer Wanze im Ei geklärt werden kann und dass der Fuchs sich in Deutschland mit dem Schakal im Senegal auf seinen Raubzügen nach Weihen ablöst.

Autor/Autorin: Angelika Sigl
Redaktion: Ulrike Lovett

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