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Auf dem DOK.fest Johatsu – Die sich in Luft auflösen

In Japan verschwinden Menschen spurlos, viele mit Hilfe sogenannter "Nachtfluchtunternehmen". Bekannt als "Johatsu", "die Verdunsteten", lassen diese Menschen alles zurück, um an einem anderen Ort ein neues Leben zu beginnen.

Stand: 07.03.2024

Johatsu- Die sich in Luft auflösen | Bild: Ossa Film/BR/Mori Film

Tausende von Menschen verschwinden in Japan jährlich ohne eine Spur zu hinterlassen. Manche von ihnen nehmen dafür die Dienste sogenannter „Nachtfluchtunternehmen“ in Anspruch, die im Graubereich der Legalität agieren. Der Dokumentarfilm portraitiert einige dieser Verschwundenen oder „Johatsu“, wie sie genannt werden, „die Verdunsteten“, und ihr neues Leben im Verborgenen.

„Ich gehe auf eine Geschäftsreise“, sagt Sugimoto zu seinem Sohn, bevor er im Großstadtdschungel von Tokio verschwindet. Als sein Familienunternehmen bankrottgeht, kann Sugimoto die wachsenden Schulden und die Schande, die dies seiner Familie aufbürdet, nicht ertragen. Auf der Flucht vor den Schuldeneintreibern trifft er Saita. Saita leitet eines der „Nachtfluchtunternehmen“ in Japan. Ihr täglicher Job ist es, ihre Kunden diskret aus unerwünschten Situationen zu befreien, ihr Hab und Gut umzuziehen und ihnen eine neue Unterkunft und sogar Jobs an geheimen Orten zu besorgen.

Filmdaten

Eine Produktion der Ossa Film in Ko-Produktion mit BR/ARTE, dem BR und Mori Film
Buch: Andreas Hartmann
Regie: Andreas Hartmann und Arata Mori
Redaktion BR: Petra Felber, Martin Kowalczyk
Redaktion ARTE: Monika Lobkowicz
Produktion: Eine Produktion der Ossa Film (Produzent: Andreas Hartmann) in Ko-Produktion mit BR/ARTE, dem BR und Mori Film

Ein anonymes Paar versteckt sich Tag und Nacht vor seinem erpresserischen früheren Chef in einem Love Hotel in einer abgelegenen japanischen Küstenlandschaft. Sie leben und arbeiten in den Hotelzimmern und müssen sich mit ihrer neuen Realität auseinandersetzen, während sie davon träumen, wieder ein "normales" Leben zu führen.

Kanda verschwand vor siebenunddreißig Jahren auf der Flucht vor der Yakuza, der japanischen Mafia, und ließ seine Familie zurück. Er führt ein nomadisches Leben, zieht von einer Unterkunft zur nächsten, wird dabei spielsüchtig und landet schließlich in einem Tagelöhnerviertel in Osaka. Als sich sein Leben zu beruhigen beginnt, träumt er davon, seine Mutter wiederzusehen und macht sich auf die Reise in seine Heimatstadt.

Goto ist eine alleinerziehende Mutter, die auf der Suche nach ihrem verschwundenen Sohn ist und aufgrund der japanischen Datenschutzgesetze keine Unterstützung von der örtlichen Polizei erhält. Sie wendet sich an den Privatdetektiv Kudo, der für seine Klienten „die Verdunsteten“ aufspürt. Kudo vermutet, dass Gotos Sohn nach seinem leiblichen Vater sucht, der ebenfalls verschwunden ist, und begibt sich auf eine Reise zu einer abgelegenen Insel, um den mysteriös Verschwundenen zu finden.

DOK.fest

Freitag, 3. Mai, 20.00 Uhr, City 2
Samstag, 4. Mai, 20.30 Uhr, Atelier 1
Dienstag, 7. Mai, 18.30 Uhr, Rio 2
Freitag, 10. Mai, 18.00 Uhr, HFF-Audimax






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