Themen - Netzwelt

Neue Technik Virtuell Reality und PlayLink

Nach dem Hype um die Virtual Reality-Brillen ist die Technik gerade dabei - entgegen einiger skeptischer Unkenrufe – Einzug in so manches Wohnzimmer zu halten. Daneben kann man das Smartphone bei einer neuartigen Spiele-Reihe für die Playstation 4 als Kontroller nutzen.

Von: Wolfgang Zehentmeier

Stand: 11.12.2017 | Archiv

Spieler trägt die HTC Vive VR-Brille | Bild: picture-alliance/dpa

Bei den Virtuell Reality Systemen wird eine entsprechende Brille entweder an die Konsole oder an den PC angeschlossen. Die Playstation VR ist das derzeit günstigste VR-System auf dem Markt, kostet aber immer noch rund 400 Euro. Und zusätzlich braucht man ja noch – wenn nicht schon vorhanden - die Playstation 4-Konsole, die – je nach Ausstattung noch einmal zwischen 200 und 450 Euro kostet.

VR-Brillen gibt es mit der Oculus Rifft oder der HTC Vive auch für den PC. Sie kosten etwas mehr: Die Oculus Rift ab etwa 450 Euro und die HTC Vive rund 700 Euro. Und natürlich benötigt man dann auch noch den entsprechend leistungsfähigen PC dazu.

Selbst ausprobieren

VR ist eine Sache, die man selbst ausprobieren muss – erst dann erschließt sich die ganze Faszination in einer virtuellen Welt zu agieren. Allerdings verlangt der Aufenthalt in einer VR-Welt dem Körper ziemlich viel ab.

Testen ob man mit VR zurecht kommt

Interessierte sollten am besten im Laden vor dem Kauf testen, wie gut sie das Spielen in der Virtuellen Realität vertragem. Jeder reagiert unterschiedlich darauf, wenn dem Körper eine künstliche Realität vorgegaukelt wird. Schließlich werden wichtige Sinnesorgane wie Augen und Ohren ganz bewusst getäuscht. Das kollidiert mit der Wahrnehmung, die der Körper gewohnt ist und strengt ihn. Immer wieder berichten VR-Spieler von Schweißausbrüchen oder dass sie nach dem Spielen "fix und fertig" waren. Vor allem schnelle Bewegungen im Spiel, auf die man unwillkürlich reagiert, können dazu führen, dass einem übel wird. Fachleute sprechen hier von Motion Sickness.

Experten: VR ist nichts für kleine Kinder

Deswegen raten Experten auch davon ab, VR an Kinder unter 10, 12 Jahren zu verschenken. Denn zum einen ist der Körper, zum Beispiel die Augen bei ihnen noch im Entwicklungsstadium. Dazu kommt, dass auch das VR-Erlebnis bei vielen Kindern nicht richtig funktionieren wird. Das liegt daran, dass der Kopf von Kindern kleiner ist als bei einem erwachsenen Menschen. Deswegen passt die VR-Brille, die auf Erwachsene zugeschnitten ist, nicht richtig. Ddadurch ist die Brille bei vielen Kindern rechts und links ein wenig offen, es dringt Licht von außen ein und das VR-Gefühl wird gestört.

Für alle, die das Spielen in der VR-Welt vertragen, halten die Spiele aber tolle Erlebnisse bereit. Beim VR-Spiel Star Trek Bridge Crew kann man zum Beispiel  alleine oder zusammen mit anderen Spielern virtuell auf der Brücke des legendären Raumschiffs Enterprise Weltraumabenteuer erleben. Und das Rennspiel GT Sport bietet die Möglichkeit virtuell in diverse Rennwagen einzusteigen.

PlayLink – das Smartphone als Kontroller

Neben der VR-Technologie bietet Sony für die Playstation unter dem Label „PlayLink“ eine neue Spielmöglichkeit an, die speziell für das gemeinsame Spielen vor einem Fernseher im Freundes- oder Familienkreis gedacht ist. Die Spiele sind so ausgelegt, dass das eigene Smartphone als Kontroller genutzt werden kann. Dazu laden sich alle Spieler eine kostenlose App auf ihr Smartphone. Zudem müssen die Smartphones im gleichen WLAN eingeloggt sein, wie die Playstation, auf der das Spiel läuft. Das ist recht einfach und hat im Test problemlos mit iPhone und Android-Smartphone funktioniert.

Spiele nutzen Eingabemöglichkeiten des Smartphones

Die Spiele selbst nutzen anschließend die vielfältigen Eingabemöglichkeiten des Smartphones. Zum Beispiel beim Quizspiel nutzt man die berührungsempfindliche Oberfläche des Smartphones als Zeichenfläche, oder die Kamera, um Fotos oder kurze Videosequenzen aufzunehmen. Das Mikrofon kommt bei Singspielen zum Einsatz und selbst die Telefon-Funktion wird in manchen Spielen genutzt. Der Vorteil, den Sony dabei sieht, ist, dass viele Leute inzwischen an den Umgang mit ihrem Smartphone gewohnt sind und so die scheu vor dem Spielen an einer Konsole leichter verlieren.

Breit gefächertes Spieleportfolio

Die Spiel für PlayLInk sind dabei durchaus breit gefächert. Das geht vom Singspiel Singstar über die Psycho-Krimi-Erfahrung "Hidden Agenda" bei der Spieler immer wieder die anderen Mitspieler dazu bringen sollen, bestimmte Dinge im Spiel zu tun, bis hin zur hinterlistigen Quizshow zum Mitraten „Wissen ist Macht“. Hier können sich die Spieler sich immer wieder gegenseitig Steine in den Weg legen.

Eher für Jugendliche und Erwachsene konzipiert

Diese und weitere PlayLink-Spiele sind für Familien mit kleinen Kindern aber nicht so geeignet, denn sie sind für kleinere Kinder noch zu anspruchsvoll. Aber für Jugendliche und Erwachsene mit einem Smartphone bieten sie die Möglichkeit für einen lustigen, sehr abwechslungsreichen und spannenden Spieleabend für bis zu sechs Mitspieler.