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Sterne & Sternbilder im Mai Die Schöne und das Biest

Die Weißen Nächte haben begonnen: Es dauert, bis alle Sterne am Maihimmel funkeln. Doch dann erstrahlt in voller Pracht das große Frühlingsdreieck. In ihm versteckt sich die Jungfrau, eine zarte Schönheit, die einer gefährlichen Bestie folgt: dem Löwen.

Von: Heike Westram

Stand: 30.04.2024 09:00 Uhr

Sternzeichen oder Sternbild?

Die astrologischen Sternzeichen beruhen noch auf der antiken Einteilung des Tierkreises in zwölf gleich lange Strecken und werden für Horoskope genutzt. Das Sternbild meint dagegen die tatsächlich aus den dazugehörigen Sternen am Himmel gebildete Figur - die astronomische Bezeichnung für eine bestimmte Sternengruppe.

Im Mai werden die Tage immer länger. Sternenfreunde müssen sich gedulden, bis der Himmel richtig finster wird und die Sterne strahlend hervortreten. Tiefschwarze Nacht wird es Anfang Mai um halb elf Uhr, am Monatsende erst um Mitternacht. Gegen drei, vier Uhr morgens verblasst die Sternenpracht schon wieder. Die Weißen Nächte haben begonnen und am Nordpol geht die Sonne gar nicht mehr unter! Im Süden Deutschlands bleiben anfangs immerhin noch bis zu fünf Stunden finstre Nacht, in denen Sie auch die lichtschwachen Sterne und Planeten beobachten können. Die typischen Sternbilder im Mai, ihre Sternkarten und Mythen und was in den Sternbildern zu finden ist, beschreibt die Bildergalerie oben im Detail.

Der hellste Stern am Himmel im Mai

Der hellste Stern, den Sie heute am Firmament sehen können, ist Arktur im Bärenhüter. Er ist nach Sirius der zweithellste Stern des ganzen bei uns sichtbaren Sternenhimmels. Wenn es im Mai halbwegs dunkel ist, steht Arktur hoch im Südosten, etwa um Mitternacht dann im Süden. In den frühen Morgenstunden sehen Sie sein wirklich auffallend helles Licht im Westen. Ein Stück weiter östlich leuchtet die Wega im Sternbild Leier. Sie ist nach Sirius und Arktur der dritthellste Stern über Deutschland. Manchmal werden jedoch die drei hellsten Sterne von noch deutlich helleren Objekten übertrumpft: Einige Planeten stellen jeden Stern in den Schatten, allerdings nicht in diesem Monat.

Die drei hellsten Sterne über Deutschland: Sirius, Arktur, Wega

So sieht das Firmament im Mai um etwa zehn Uhr abends aus:

Sternkarte für den Maihimmel

Sternbilder von Winter bis Herbst

Wenn die Abenddämmerung gegen elf Uhr endet und der Himmel wirklich dunkel wird, versinken im Westen gerade die letzten Winterbilder. Hoch im Süden prangen jetzt die Frühlingsbilder, die die Mainacht dominieren. Bereits ab Mitternacht tauchen die ersten Sternbilder des Sommers im Südosten auf. Und kurz bevor der Morgen dämmert, steht sogar das Herbstviereck schon im Osten.

Fast alle Sternbilder aus dem Tierkreis

Eine Nacht im Mai gibt Ihnen die Möglichkeit, fast alle Sternbilder des Tierkreises kennenzulernen, die auch den astrologischen Sternzeichen zur Vorlage dienen: Während am frühen Abend Stier und Zwillinge im Westen versinken, gefolgt vom unauffälligen Krebs, ziehen die großen Frühlingsbilder Löwe und Jungfrau gemächlich übers Firmament. Ihnen folgt die unscheinbare Waage. Ab Mitternacht reckt der hübsche Skorpion seinen Kopf über den Horizont und der sommerliche Schütze taucht kurz darauf auf. Steinbock und Wassermann erscheinen, wenn der Morgen dämmert. Nur die Fische und der kleine Widder bleiben im Mai ganz verborgen.

In den Tierkreisbildern erstrahlen meist auch ein paar besondere Lichter, die gar keine Sterne sind: Wir verraten Ihnen, welche Planeten jetzt zu sehen sind.

Zeitangaben im "Sternenhimmel"

Auf- und Untergangszeiten für München

Alle Zeitangaben sind für den Standort München berechnet. Insbesondere bei Auf- und Untergangszeiten müssen Sie für andere Orte in Deutschland einige Minuten hinzuzählen oder abziehen.
Faustregel: Pro Längengrad ostwärts ziehen Sie vier Minuten ab, westwärts zählen Sie pro Grad vier Minuten dazu.
Die Abweichung pro Breitengrad ist dagegen abhängig von Jahreszeiten und Himmelsrichtung des beobachteten Objekts. Im extremsten Fall - etwa dem Sonnenaufgang im Winter - weichen die Zeiten im äußersten Norden Deutschlands um etwa eine halbe Stunde ab.