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Gewürzexpertin Kräuterpower Gartenkerbel

Petersilie kennt jeder. Aber kerbel ist ein Kraut, das nicht jeder in der Küche auf dem Schirm hat. Expertin Manuela Mahn von der Gewürzakademie in Bamberg gibt Tipps rund um den Kerbel.

Stand: 26.05.2023

Was zeichnet den Kerbel aus, wozu passt er und kann ich ihn auch im eigenen Garten anbauen? Manuela Mahn von der Gewürzakademie in Bamberg beantwortet uns diesmal Fragen rund um den Kerbel.

Gartenkerbel (Anthriscus cerefolium) gehört zur großen Familie der Doldengewächse und ist somit verwandt mit Petersilie, Wiesenkümmel, Anis und Gewürzfenchel. Die einjährige Pflanze bildet aus dünnen Wurzeln heraus etwa 70 cm hohe Stängel. Diese tragen filigrane, gefiederte Blätter und zur Blütezeit zahlreiche kleine weiße Blüten.

Kerbel als Heilpflanze gegen Magenschmerzen

Der Kerbel überrascht mit leicht süßem Geschmack und einem Aroma, das durchaus an Estragon, Anis und Gewürzfenchel erinnert. Die Klosterheilkunde schätzt Kerbel seit dem frühen Mittelalter nicht nur als Fastenspeise, sondern auch als Heilpflanze gegen Magenschmerzen und zur Blutreinigung. Die Erfahrungsheilkunde setzt das Gartenkraut zur Entwässerung ein.

Kräuterpower für Dressings und Smoothies

In der deutschen Küche ist Kerbel ein frischkräuteriger Begleiter für Salate, Dressings, Smoothies, Gemüse- und Fleischgerichte, Eierspeisen, Kräuterquark und Spargel. Er findet in der Frankfurter Grünen Soße Verwendung, genauso wie als Pesto oder im Kräuteressig und als Krönung - natürlich in der Kerbelsuppe.

Die grünen Blätter bringen Kräuterpower ans Essen. Getrocknet hingegen büßt Kerbel leider deutlich Aroma ein. Am besten ist es, diesen auch erst nach dem Garvorgang an die Speisen zu geben, denn bei längerem Erhitzen verliert er an ätherischem Öl und somit an Aromakraft. Also frisch verwenden oder einfrieren.

Gartenkerbel selber ziehen

Der Gartenkerbel lässt sich selbst einfach ziehen – im Garten, im Balkonkasten oder Blumentopf. Er mag halbschattige Standorte und lockeren, mäßig feuchten Boden. Kerbel ist ein Lichtkeimer und kann nach der Aussaat, die von März bis August erfolgen kann, bereits nach 6 – 8 Wochen geerntet werden; auf alle Fälle bevor die Knospenbildung beginnt, denn bis dahin schmecken die Blätter am intensivsten.


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