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Zwölfuhrläuten Birkenfeld in Unterfranken

Zwei Heilige der Kirchengeschichte haben in Birkenfeld das Sagen. Georg und Valentin. Ersterer, der Drachenbezwinger, wacht als Ortspatron im Wappen über das Wohl der kleinen, auf der Fränkischen Platte gelegenen Gemeinde im Main-Spessart-Kreis. Auch das namengebende Birkenblatt sieht man im Wappen, ist doch schon seit dem Jahr 788 ein damaliges Pirchanafelt urkundlich belegt.

Von: Christian Jungwirth

Stand: 07.05.2023 | Archiv

Ein wahrer Blickfang und Ortsmittelpunkt ist den Birkenfeldern mit ihrer Pfarrkirche gelungen, sie ist dem Hl. Valentin geweiht. Das gesamte Bauensemble bindet schon von außen die volle Aufmerksamkeit des Betrachters, klare schnörkellose Konturen, viele hohe Fenster erlauben angenehmes Tageslicht im Kircheninnern.

Mittelalterlicher Kirchturm-Sockel

Der viergeschossige Kirchturm mit spitzer Echterhaube, die ihm zusammen mit dem Obergeschloß 1611 aufgesetzt wurde, stammt in der Sockelsubstanz noch aus dem 12./13. Jahrhundert. 1841, zum Start des Kirchenneubaus, kamen das neuromanisch ausgeführte Langhaus sowie der Chor mit halbrunder Apsis hinzu.
Der Vorgängerbau war, wie so oft, schlicht zu klein für die wachsende Zahl an Gläubigen geworden. Im Juli 1843 konnte St. Valentin schließlich neu eingeweiht werden.

Außen angebauter Treppenturm zur Empore

Im Zentrum der Apsis steht der Hochaltar, eine Arbeit im neuromanischen Stil von 1888 mit einem imposanten Gnadenbild der Karmelkönigin aus Zellingen. Links und rechts finden sich auf beiden Apsisfenstern Ortspatron Georg und Kirchenpatron Valentin. Hohe Seitenwände verleihen dem Langhaus räumliche Größe, werden durch Kreuzwegstationen und viele Heiligenfiguren gut gegliedert. Musiker und Chorensemble nutzen neben dem Haupteingang von außen den angebauten Treppenturm als kürzesten Weg zur Orgelempore.

Auch heute rufen in Birkenfeld drei Bronzeglocken zum Gottesdienst, die große und die mittlere tun dies seit 1949, die kleinste hängt bereits seit 1934 im Glockenstuhl.


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