BR Heimat

Zeit für Bayern Bergwelten – zwischen alpiner Gefahr und Gipfelglück

Spaltenbergung | Bild: C.Vogg, BW Grainau

Samstag, 13.06.2020
21:05 bis 22:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BR Heimat

Retter der Alpen
100 Jahre Bergwacht
Von Thomas Grasberger

"Flachland-Alpinisten"
Die Sehnsucht der Städter nach den Bergen
Von Ulrike Nikola

Wiederholung von 12.05 Uhr, Bayern 2
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Retter der Alpen
100 Jahre Bergwacht
Von Thomas Grasberger

Seit Menschen auf Berge steigen, hat es Unfälle gegeben. Und immer wieder sind den Verunglückten andere zu Hilfe gekommen: Bergführer, Hüttenwirte, Gendarmen, Holzknechte oder Alpinisten. Aber als sich im Juni 1920 Münchner Bergsteiger und Wanderer im Hofbräuhaus zu einer Versammlung trafen, ging es ihnen nicht in erster Linie um die klassische Bergrettung, sondern um die Rettung der Berge. Denn so konnte es ja nun wirklich nicht weitergehen. Vandalismus, wo man hinschaute. Kurz nach dem Ersten Weltkrieg trieben nämlich überall in den Alpen Rowdys ihr Unwesen: Wilderer waren unterwegs, in Hütten wurde eingebrochen, Holz gestohlen und die Natur zerstört. Deshalb gründeten auf Initiative von Fritz Berger die Münchner Männer aus verschiedenen Alpenvereins-Sektionen eine deutsche Bergwacht. Ihr Ziel war es, den Berg vor den Menschen zu schützen. Genauer gesagt, von den "Auswüchsen übelster Elemente zu säubern". Ordnung, Sitte und Anstand sollten wieder einziehen im Gebirge. Es dauerte allerdings nicht lange, bis aus der "Blumenpolizei", wie sie spöttisch genannt wurde, eine Rettungsorganisation wurde. Vor allem in den 1950er und 1960er Jahren entwickelte sie sich zu jener technisch gut ausgerüsteten, leistungsfähigen Hilfsorganisation, die jedes Jahr zahlreiche Leben rettet.

"Flachland-Alpinisten"
Die Sehnsucht der Städter nach den Bergen
Von Ulrike Nikola

Vor zehn Jahren dachte man noch, dass das klassische Bergwandern aussstirbt. Doch mittlerweile überrennen die Menschen die Berge, entdecken eine neue Wanderlust, sprinten zum Trailrunning, bouldern und klettern an den Felsen, kurbeln mit ihren Mountainbikes auf die Gipfel. Freizeitboom, Alpen-Eventisierung, Grenzerfahrung - die Berge sind nach wie vor für viele Menschen ein Sehnsuchtsort. 1869 träumten elf Nürnberger im Schatten der qualmenden Industrieschlote von der fernen Bergwelt und gründeten die Sektion Nürnberg des Deutschen Alpenvereins. Die Flachlandalpinisten wollten nicht nur vor den Toren der Stadt wandern, sondern die Alpen erschließen und fanden schnell viele Gleichgesinnte. Mit Pioniergeist und verklärter Naturromantik versuchten sie der Entfremdung in der Industrialisierung zu entfliehen. Und heute? Die DAV-Mitglieder steigen noch immer begeistert zu ihrer Nürnberger Hütte in den Stubaier Alpen auf oder nächtigen in der Ossi-Bühler-Hütte in der Fränkischen Schweiz. Eine Gefühlsgemeinschaft von Grenzgängern und Sinnsuchern zwischen sportlichen Ambitionen, Naturverherrlichung und Abenteuerlust.
(Erstsendung 30.11.2019)

Akustische Reisen durch Bayerns Regionen

Zeit für Bayern zeigt das Land im Herzen Europas in seiner ganzen Vielfalt. Eine unterhaltsame Heimatkunde für alle, ob alteingesessen oder neuzugezogen, ob aus Kempten oder Köln, Nürnberg oder Neapel, Berlin, Bagdad oder Berchtesgaden. Denn Heimat ist da, wo man sich kennt und auskennt. Zeit für Bayern bietet die Gelegenheit, die Landstriche und die Menschen Altbayerns, Frankens und Schwabens näher kennen zu lernen und neu zu erfahren - bayerisches Leben und bayerisches Lebensgefühl abseits aller Klischees.

"Zeit für Bayern" ... sollte jeder haben!