BR Heimat

BR-Heimatspiegel extra Das ewige Leben des "Mühleisen-Franz"

Die Fußgängerzone von Marktoberdorf  | Bild: picture-alliance/dpa

Donnerstag, 21.05.2020
08:05 bis 09:00 Uhr

BR Heimat

Das ewige Leben des "Mühleisen-Franz"
Die alte Holzpuppe aus den "100 Schätzen Bayerns" ist zur Integrationsfigur geworden
Von Christoph Thoma

Im Stadtmuseum Marktoberdorf gibt es eine 240 Jahre alte Holzpuppe, die zu den "100 Schätzen Bayerns" zählt. Franz Mühleisen war 1812 Marktvorsteher der heutigen Kreisstadt des Ostallgäus. Als Fasnachtspuppe, um die sich allerlei skurrile Geschichten ranken, lebt der "Mühleisen-Franz" weiter. Zur Freude der Fasnachter gibt es die historische Figur ab sofort sogar doppelt. Heimatverein und Stadt haben den Franz aus dem Museum geholt und einen Doppelgänger anfertigen lassen, der jetzt (wieder) regelmäßig an Faschingsveranstaltungen bzw. am reichen Kulturleben der Stadt teilnimmt. Der "Mühleisen-Franz" ist zur Integrationsfigur geworden. Dass die Figur auf "Schmuck-Eremiten" zurückgeht, auf die "lebendigen Gartenzwerge" englischer Landschaftsgärten, ist eine zusätzliche Besonderheit. Kurfürst und Fürstbischof Clemens Wenzeslaus war ja der Aufklärung nicht abgeneigt. Und so hielt er in seinem "Tempel" am Ende der Linden-Allee keinen lebenden Diener, sondern eine Puppe, die artig aufstand und sich verneigte, wenn jemand den Pavillon betrat. 
In diesem "Heimatspiegel extra" erzählt Christoph Thoma die Geschichte des "Mühleisen-Franz".