BR Heimat

BR Heimat - Heimat lesen Ludwig Ganghofer: Der Herrgottschnitzer von Ammergau (3)

Der deutsche Schriftsteller Ludwig Ganghofer, in Kaufbeuren geboren, wurde durch seine Heimatromane bekannt. | Bild: BR/BR

Sonntag, 03.05.2020
20:05 bis 21:00 Uhr

BR Heimat

Es liest Christian Jungwirth

Teil 4 am 10. Mai 2020, 20.05 Uhr, BR Heimat


Info zum Buch
Ludwig Ganghofer
Der Herrgottschnitzer von Ammergau
9,90 Euro
Buch&Media; Auflage: 1., Aufl. (1. September 2004)
ISBN-13: 978-3865200488

Es gibt ein neues Werk in "Heimat lesen": "Der Herrgottschnitzer von Ammergau". Geschrieben hat den Roman der große bayerische Schriftsteller Ludwig Ganghofer, dessen 100. Todestag wir im Sommer würdigen dürfen. 1890 ist der "Herrgottschnitzer" als Buch erschienen, genau zehn Jahre nach seiner Premiere als Schauspiel im Münchner Gärtnerplatztheater. 19 Mal wurde der "Herrgottschnitzer" dort aufgeführt, in Berlin sogar mehr als hundertmal.
Seine Heimatromane haben Ludwig Ganghofer schon zu Lebzeiten den Ruf eines "Heile-Welt"-Schreibers eingebracht. Viele seiner Werke handeln vom Leben einfacher, tüchtiger, ehrlicher Leute - genau die richtige Lektüre für Zeiten wie diese.

Die Zutaten liegen fast auf der Hand: Die großartige Landschaft rund ums oberbayerische Ammertal, das beschauliche Dorf Ammergau mit seiner Schnitz-Tradition. Es braucht einen jungen Helden, der heißt Pauli und ist Schnitzer. Dann braucht es eine Heldin, die Loni, die fesche Tochter des Wirtes in Graswang drüben, der auch der Auftragsgeber des schönen neuen Kreuzes ist. Und weil der Pauli in Graswang einen weiteren Auftrag bekommen hat, zieht er für eine Zeitlang gleich hinüber, in das Huber-Anwesen, gleich neben dem Wirtshaus. Die Mutter hilft ihm, das Austragshäusl einzurichten, und auch der alte Lehnl legt mit Hand an, der vor Jahrzehnten aus Tirol nach Graswang gekommen ist. Dann bringt der Pauli seinen Herrgott zum Wirt hinüber.

Doch seine Holde ist ihm gar nicht hold, erstens grundsätzlich, und zweitens, weil er es gewagt hat, eine Marienfigur nach ihrem Abbild zu schnitzen. Und dann will der Muckl vom Röthelbachbauern sie heiraten. Weil aber zum Heiraten immer zwei gehören, scheint daraus nix zu werden. Der Muckl aber glaubt, die Loni droben auf der Alm überreden zu können, weil, wie jeder weiß: Auf der Alm, da gibt’s koa Sünd!

Es liest Christian Jungwirth