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Mehr Aufmerksamkeit für den Ramadan Finden Sie das richtig?

Zum Beginn des islamischen Fastenmonats Ramadan beleuchtet Frankfurt erstmals öffentlichen Raum – als Zeichen für ein friedliches Miteinander. Seit Sonntag wird der Schriftzug "Happy Ramadan" illuminiert. Mehr Aufmerksamkeit also für den Ramadan. Wie finden Sie das?

Von: Tobias Zervos

Stand: 11.03.2024

Die Stadt Frankfurt beleuchtet erstmals zum islamischen Fastenmonat Ramadan den öffentlichen Raum. Seit Sonntagabend wird in der Innenstadt mit einer Dekoration durch Halbmonde, Sterne und Laternen und dem Schriftzug "Happy Ramadan" illuminiert.

Der Antrag entstand auf Initiative des SPD-Stadtverordneten Omar Shehata. Vorbild sei eine ähnliche Beleuchtung in London gewesen, sagte er am Dienstag auf Anfrage des hr. Frankfurt sei deutschlandweit die erste Stadt mit einer Beleuchtung zum Ramadan. Köln folgte Frankfurt und installierte ebenfalls Festtagsbeleuchtung.

"Zeichen für friedliches Miteinander"

Frankfurts Bürgermeisterin Eskandari-Grünberg betonte, die Beleuchtung stehe "für ein friedliches Miteinander aller Menschen in Frankfurt". "Es sind Lichter des Miteinanders, gegen Vorbehalte, gegen Diskriminierungen, gegen antimuslimischen Rassismus und auch gegen Antisemitismus." In Zeiten von Krisen und Kriegen sei die Beleuchtung "ein Zeichen der Hoffnung für alle Menschen und stärkt den Zusammenhalt in unserer diversen Stadtgesellschaft", so Eskandari-Grünberg.

Muslime begrüßen Ramadan-Beleuchtung

Muslime in Frankfurt reagierten positiv auf die Beleuchtung. "Ich finde das Vorhaben gut und vorbildlich", sagte der Vorstand und Geschäftsführer der Islamischen Gemeinde Frankfurt, Mohamed Seddadi, am Dienstag. Die öffentliche Beleuchtung sei bedeutsam für Muslime und passe in eine "Multikulti-Stadt".

Die Beleuchtung orientiere sich an Bräuchen in arabischen Ländern und der Türkei, während des Ramadans die Straßen mit Laternen und Schriftzügen zu schmücken, sagte Seddadi. Für ihr zeige der öffentliche Schmuck in Frankfurt: "Wir gehören alle zusammen."

Ramadan-Artikel im Kaufhaus

Auch immer mehr Warenhäuser bieten dieses Jahr Ramadan-Artikel an. Der Handelskonzern Woolworth etwa, so heißt es auf BR-Anfrage, freut sich über steigenden Absatz dieser Produkte. Das Sortiment ist größer denn je: vom Tablett über die Teetasse bis hin zur Tischdecke.

Wie finden Sie die Lichtinstallation in Frankfurt und anderen Städten zu Ramadan. Und was halten Sie von weiteren Ideen, die dem Ramadan zum mehr Aufmerksamkeit verhelfen? Finden Sie das richtig und einen guten Ausgleich zu christlichen Feiertagen? Oder geht Ihnen das hier in Deutschland weit? Hilft das für mehr Verständnis und Zusammenhalt in unserer Gesellschaft?

Zu Gast bei Moderatorin Stephanie Heinzeller war Dr. Yasemin El-Menouar von der Bertelsmann Stiftung. Sie ist Autorin der Studie „Zusammenleben in religiöser Vielfalt".

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