Wer die Grundlagen des Lebens, seinen Körper und sich selbst verstehen möchte, kommt an Hormonen nicht vorbei. Denn die biochemischen Signalstoffe steuern und regulieren zentrale Vitalprozesse und vermitteln den Informationsaustausch zwischen Zentralnervensystem, Zellen und Organen. Darüber hinaus beeinflussen sie zahlreiche psychische und emotionale Befindlichkeiten.
Neben den physiologischen Aspekten dürfte vor allem der Einfluss auf Gefühls- und Stimmungszustände für Jugendliche aufschluss- und hilfreich sein. In oder kurz nach der Pubertät kann die Kenntnis der seelischen und emotionalen Hormonwirkungen das Verständnis der eigenen Situation, der umfassenden Veränderungen und Stimmungsschwankungen oder auch schwieriger Konfliktursachen erleichtern.
Zudem sind die biochemischen Grundlagen von Wahrnehmung, Gefühlserleben und Psyche eine unverzichtbare Ergänzung bei der Selbstverortung des Menschen. Wesentliche Grundsituationen wie Glück, Trauer, Angst, Mut, Aggression, Sexualität oder Verantwortung lassen sich ohne Würdigung ihrer hormonellen Komponenten nicht mehr zeitgemäß diskutieren und verstehen. Ohne Berücksichtigung der biochemischen Bedingtheit menschlichen Denken und Verhaltens sind weder Theologie noch Philosophie oder Psychologie autorisiert, ein modernes, umfassendes, plausibles Welt- und Menschenbild zu entwerfen. Das Spannungsverhältnis von biologischen, chemischen und philosophischen beziehungsweise theologischen Aspekten wie Moral, Willensfreiheit, Geist, Psyche, Glaube, Verantwortung ermöglicht eine neue, aktuelle Deutung des Menschen, die weit über traditionelle Modelle hinausgeht.

Die Schülerinnen und Schüler hören die Sendung oder die Audio-Ausschnitte.

Arbeitsblatt 1: "Anregen, vermitteln, steuern, regulieren: Aufgaben und Wirkungsmechanismen des Hormonsystems". Die Schülerinnen und Schüler rekapitulieren zentrale Funktionen und Komponenten des endokrinen Systems.
Arbeitsblatt 2: "Wachsen, reifen, altern, fühlen, lieben und vertrauen: Hormonell gesteuerte Prozesse im Überblick". Das Arbeitsblatt sammelt Beispiele für physiologische, psychische und soziale Hormonwirkungen.
Arbeitsblatt 3: "Kraftspender, Nothelfer, Taktgeber: Hormone machen uns fit und (über-)lebenstauglich." Das Arbeitsblatt stellt wichtige hormonelle Regulationsmechanismen wie Wechselwirksamkeit, Biorhythmik und Stressbewältigung zusammen.