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Ende der Welt - Die tägliche Glosse Musikagentinnen

Taylor Swift und Travis Kelce: Vor ihr und ihrem Auserwählten zittern Millionen bis hinauf zu den Mächtigsten dieser Welt. Die einen in Verzückung, die anderen vor Furcht. Immens ist der Einfluss des Pärchens. Glücklich, wer sich in ihrer Mitte der Dritte nennen darf. Geht da alles mit rechten Dingen zu? Eine Glosse von Ralf Thume.

Von: Ralf Thume

Stand: 16.02.2024

Eine Befragung hat ergeben, dass 18 Prozent der Amerikaner glauben, dass Taylor Swift - Sie wissen schon, die Supernova unter den Pop-Sternchen - und ihr Freund Travis Kelce - Sie wissen’s mittlerweile bestimmt, das Footballer-Trumm von den Kansas City Chiefs und mit denen grad schon wieder Super-Bowl-Sieger - vom US-Präsidenten gesteuert werden.

Warum? Um dem alten Biden doch noch zur Wiederwahl zu verhelfen natürlich! 18 Prozent glauben das. Das ist fast ein Fünftel, also mehr als ein Viertel: glauben zumindest manche. Aber was heißt da glauben? Ein paar Fakten: Taylor Swift ist Milliardärin sowieso und hat fast 280 Millionen Jünger und Jüngerinnen auf Instagram. Travis Kelce ist 1 Meter 96 groß und wiegt 116 Kilo. Sein Job ist, anderen den Weg freizublocken.

Also, wenn ich nicht mehr ganz so gut zu Fuß wäre und trotzdem noch irgendwo hinwollte und ständig einer vor mir rumhampeln und –trumpeln würde, dann würd ich mir so einen Travis ins Team holen. Mitsamt seiner Taylor.

Noch nicht überzeugt? Die Briten haben doch schon längst alles abgekupfert und ihrer Adele den Marschbefehl erteilt. Sie wissen schon, die, deren Alben so komische Titel haben, 19, 21, 25. 7 sollte übrigens das erste ursprünglich heißen, 007. Aber das wär dann doch zu plump gewesen. Ist ja auch alles andere als eine Doppelnull, das Mädel, sondern die beste Reklame fürs altersschwache Britannien. Im August kommt Adele nach München. Für zehn Konzerte, Schwarzmarkt-Mond- und Marspreise jetzt schon.

Aufbruch, Hoffnung, Erfüllung, Ekstase statt Koalitionsausschuss und fadem Dreier

Unsere Hoteliers jubeln, unsere Gastronomen. Vergessen darüber sogar ganz kurz die Sache mit der Mehrwertsteuer. Und unsere Regierung? Wenn man schon keine eigenen Ideen hat, könnte man da nicht wenigstens auf die anderer kommen? Und endlich, endlich bei unserer Helene, der Menschenfischerin, vorsprechen? Die fängt sie doch alle ein, mit ihrer Musik, ihrer Gestalt, ihrem Wesen. Aufbruch, Hoffnung, Erfüllung, Ekstase statt Koalitionsausschuss und fadem Dreier. Atemlos durch die Nacht statt Tag für Tag lahmer durch die Rezession. Ließe sich die nur becircen!

Und was ist mit Bayern? Taylor Swift hat beim Super Bowl vor aller Augen die Zunge im Mund zur Seite gelegt und einen Becher Bier auf ex in sich hineingeschüttet. Sag bloß, keiner hat’s gesehen von der einheimischen Brauwirtschaft!

Jedes Jahr weniger Bierabsatz: So eine bräucht’s doch hier. So eine Taylor Säuft.


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