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Luise Kinseher Vielseitige Vollblutkabarettistin

Als wandlungsfähige Vollblutkabarettistin auf der Bühne, als schwermütige Fastenpredigerin "Mama Bavaria" auf dem Münchner Nockherberg, als resolute Revierleiterin in Franz Xaver Bogners Fernsehserie "München 7" – es ist nicht zuletzt die Vielseitigkeit Luise Kinsehers, die jeden ihrer Auftritte auszeichnet.

Stand: 30.04.2015

Luise Kinseher als Bavaria | Bild: picture-alliance/dpa

Aufgewachsen ist Luise Kinseher im niederbayerischen Geiselhöring, studiert hat sie in München – Germanistik, Theaterwissenschaften und Geschichte. Schon während ihres Studiums unternahm sie in Straubing ihre ersten Schritte auf der Kabarettbühne. Und auch ihre Magisterarbeit stand ganz im Zeichen des Kabaretts: Sie schrieb über Sigi Zimmerschied.

Zur gleichen Zeit entdeckte sie auch die Schauspielerei für sich. An der Iberl-Bühne in München-Solln trat sie in über 800 Vorstellungen auf. Später glänzte sie als Volksschauspielerin in Produktionen des Münchner Lustspielhauses und in diversen Fernsehrollen, unter anderem im BR-Tatort "Schattenwelt" und in Franz Xaver Bogners Serie "Café Meineid". Nicht zuletzt kennt man sie natürlich auch als Thekla Eichenseher, Andreas Giebels resolute Chefin in der Serie "München 7".

Kraftvolle Bühnenpräsenz

1998 präsentierte Luise Kinseher mit "Ende der Ausbaustrecke" ihr erstes selbst verfasstes Kabarettsolo, für das sie 1999 das Passauer ScharfrichterBeil gewann. Zahlreiche weitere Auszeichnungen folgten:  2002 der Förderpreis zum Deutschen Kleinkunstpreis, 2003 der Kabarettpreis der Stadt München, 2013 durfte sie sich über den Ernst-Hoferichter-Preis freuen. Der Förderpreis der Stadt München geht jedes Jahr an Künstlerinnen und Künstler aus dem Bereich Literatur und Kabarett, die – wie Ernst Hoferichter – "Originalität mit Weltoffenheit und Humor" verbinden. 2014 wurde Luise Kinseher für ihre "kraftvolle Bühnenpräsenz" und ihre "Liebe zur schrägen Perspektive" mit dem Hauptpreis des Bayerischen Kabarettpreises geehrt. Die Laudatio hielt ihr langjähriger Freund Frank-Markus Barwasser alias Erwin Pelzig.

"Vielfältig sind ihre Bühnenfiguren und vielfältig auch die Perspektiven, mit denen Luise Kinseher Zeitgeist greif- und begreifbar werden lässt ... Phantasie- und gefühlvoll, aber immer bodenständig sind die Bühnenprogramme der Niederbayerin, und sie nimmt sich dabei furchtlos großer Themen wie Glück oder Freiheit an. Groß ist auch ihre Bavaria, eine Mutterfigur, die Luise Kinseher, als erste Salvatorrednerin auf dem Nockherberg, lebendig werden lässt: Die Patronin Bayerns derbleckt herrlich weiblich die Polit-Prominenz. Luise Kinseher ist ein Kabarett-Charakter mit kraftvoller Bühnenpräsenz und facettenreichem Temperament, gesegnet mit schwarzem Humor und beseelt von der Liebe zur schrägen Perspektive. Berührend und mitreißend komisch!"

Jurybegründung zum Bayerischen Kabarettpreis 2014

Die Mama Bavaria vom Nockherberg

Dass sie als gebürtige Niederbayern gnadenlos austeilen kann, beweist Luise Kinseher seit dem Jahr 2011 auf dem Münchner Nockherberg. Als erste weibliche Fastenpredigerin liest sie dort der Politprominenz die Leviten. Dabei hat sie die weise Entscheidung getroffen, nicht als Superschwester "Barnabella" aufzutreten, sondern die natürliche Autorität der bayerischen Landesmutter zu nutzen: In der Rolle der schwermütigen "Mama Bavaria" tritt Luise Kinseher in die Fußstapfen legendärer Volksschauspieler wie Weiß Ferdl, Max Grießer, Erich Hallhuber oder Walther Sedlmayr.

"Köstlich, treffsicher, selbstsicher. Ich glaub‘ die Mama hat an Statur noch mal gewonnen."

Ministerpräsident Horst Seehofer beim Starkbieranstich auf dem Nockherberg 2015

Ruhe bewahren! Das aktuelle Soloprogramm

Luise Kinseher setzt sich auf der Bühne gerne sehr grundsätzlich mit sehr grundsätzlichen Dingen auseinander: Was ist Glück? Was ist Freiheit? An diesen Fragen arbeitete sie sich in vergangenen Programmen ab. Nun ist Luise Kinseher  reif für die Zeit und all die Probleme, die wir im Umgang mit der vierten Dimension haben: Wo ist sie hin, die Zeit? Wie viel von ihr liegt noch vor uns? Warum läuft sie stets davon? Und warum hetzen wir ihr wie Wahnsinnige hinterher? Wenn man Antworten finden will, muss man "Ruhe bewahren!" – rät Luise Kinseher in ihrem sechsten Bühnensolo, das im Herbst 2014 Premiere feierte und in dem die Kabarettistin mal wieder ihre ganze komödiantische und darstellerische Begabung ausspielt. Auf der Bühne steht Luise Kinseher nämlich nicht nur als Luise Kinseher, sondern auch als vom Leben gestreifte Rentnerin Helga Freese und als stets sturzbetrunkene Bierstüberl-Existenz "Famous Mary from Bavary".

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