Bayern 2 - Notizbuch


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Die Bio-Bewegung Zwischen Idealismus und Kommerz

Warum kaufen Kunden im Bioladen ein? Weil sie die ökologische Wirtschaftsweise unterstützen wollen oder die Wirtschaft der Region oder überhaupt aus Sorge um die Zukunft der Welt? Oder bloß deshalb, weil ihnen gute Qualität wichtig ist - Hauptsache, sie selbst können sorglos gut essen?

Von: Claudia Decker, Landwirtschaft und Umwelt

Stand: 05.09.2012 | Archiv

Einkaufswagen im Biosupermarkt | Bild: picture-alliance/dpa

Entstanden sind die Bioläden Anfang der 80er Jahre aus der Naturschutz- und Umweltbewegung heraus. Die Menschen träumten damals von einem ökologischen fairen Leben, ohne den Planeten zu plündern. Sie wollten die Welt besser machen durch einen ökologisch und sozial verantwortlichen Lebensstil und propagierten Konsumverzicht, Recycling und freiwillige Selbstbeschränkung.

Vorbei die Zeiten

Inzwischen ist die Biobranche im Main-Stream angekommen. Die Aussteiger haben ihre Tante-Emma-Läden, wo die Körner noch aus dem großen Sack abgewogen wurden, dicht gemacht. Die Bio-Idee ließ Supermarktketten wachsen, wo alles zu haben ist, das ganze Jahr über, die Erdbeeren im Winter und der Kürbis im Sommer. Wie in jedem anderen Supermarkt. Von Konsumverzicht und Selbstbeschränkung in diesen Geschäften augenscheinlich keine Rede mehr ist, sie haben dieselben Marktstrategien wie konventionelle Supermärkte. Als hätte es das große Projekt, die Erde zu retten, nie gegeben ...


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